Millionen werden das Spiel streamen
Ist das Netz stark genug für den Nati-Kracher?

Am Freitag werden wohl so viele das Nati-Spiel Schweiz–Spanien streamen wie noch nie. Rekordeinschaltquoten könnten sich auf die Übertragungsqualität auswirken. Die Telekomanbieter versichern aber: Unser Internet hält das aus.
Publiziert: 02.07.2021 um 01:24 Uhr
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Aktualisiert: 02.07.2021 um 11:21 Uhr
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Fussballschauen übers Internet. Wir kennen es. Während die einen noch auf den Torerfolg warten, ...
Foto: keystone-sda.ch

Es ist das Knüller-Spiel des Jahres: der EM-Match Schweiz gegen Spanien. Rekordeinschaltquoten sind so sicher wie der Anstoss am Freitag um 18 Uhr. Doch längst wird nicht mehr nur am TV mitgefiebert. Sondern mobil am Tablet, Smartphone oder Laptop. Die bange Frage: Hält die Verbindung mit dem Netz dem Ansturm stand?

Blick will von den grossen Telekomanbietern wissen, ob sie aufs Rekordstreaming vorbereitet sind. Die Anfragen gehen an Marktführer Swisscom, gefolgt von Sunrise-UPC und Salt. Alle drei Grossanbieter heben den Daumen aufgrund der Erfahrungswerte aus dem Homeoffice-Streaming seit Ausbruch der Pandemie.

Garantie von Salt, Swisscom und Sunrise-UPC

«Das Mobilfunk- und Festnetz-Netzwerk von Salt verzeichnete im Frühling 2020, als die meisten Schweizer von zu Hause gearbeitet oder sich hauptsächlich zu Hause aufgehalten haben, keine Engpässe», sagt Salt-Sprecherin Viola Lebel. «Trotz intensiver Nutzung das ganze Jahr über.» Lebel: «Wir sind zuversichtlich, dass sich das für das Nati-Spiel am Freitag nicht ändern wird.» Die Sprecherin versichert: «Wir gehen nicht davon aus, dass es aufgrund der hohen Zuschauerquote zu Netzausfällen kommen wird.»

Die Marktführerin hält die Ansage knapp. «Ja, Swisscom ist bereit», sagt Sprecherin Annina Merk. «Das Netz sollte genügend Kapazität haben, damit alle Fussballfans den Match schauen können.» Denn Swisscom baue ihr Netz laufend aus.

Und was ist mit den Kundinnen und Kunden von Sunrise-UPC? «Unser Netz verfügt über genügend Kapazitäten beim Datenverkehr, auch zu Spitzenzeiten», sagt Sunrise-UPC-Sprecherin Séverine de Rougemont. «Auch beim Fernsehen über das UPC-Giganetz ist von keinerlei Einschränkungen auszugehen. Das hat sich bereits in der Vergangenheit bei zahlreichen Grossveranstaltungen gezeigt.»

Diese Ansagen lassen Fussballherzen ruhiger schlagen. Blick nimmt die Anbieter beim Wort!

Hat sich das mit den Zeitverzögerungen bei Jubel geändert?

Und wie steht es mit den Zeitverzögerungen aus beim Spiel-Streaming über Mobilfunk gegenüber TV aus dem Hausanschluss? Während TV-Zuschauer der SRG nach dem Torerfolg bereits in der Küche am Kühlschrank sind, jubelt es draussen auf der Strasse oft erst eine gefühlte halbe Minute später.

Salt hält fest, man habe sich hier schwer verbessert. «Was die Latenz angeht, so konnte Salt diese bereits vor der Euro um mehr als 20 Sekunden verbessern. Leider handelt es sich hierbei um technische Einschränkungen, die nicht vollständig gelöst werden können», sagt Sprecherin Lebel.

Swisscom verweist auf die SRG. «Wir übernehmen das Live-Signal direkt von der SRG, eine leichte Latenz von wenigen Sekunden ergibt sich – wie bei anderen Anbietern auch – aus technischen Gründen bei der Encodierung», so Sprecherin Merk.

Laut Sunrise-UPC sei auf aufgrund der Übertragungstechnologie via Internet (IPTV) mit einer Verzögerung gegenüber dem Live-Signal von bis zu einigen Sekunden zu rechnen (sogenanntes Buffering). «Das Signal muss zuerst noch zusätzlich aufbereitet werden», sagt Sprecherin de Rougemont. «Über das Kabelnetz wird das Signal praktisch verzögerungsfrei ausgeliefert.» (uro)

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