Roche spielt Preisbrecher
Neue Nasen-Tests kosten nur einen Fünfliber!

Roche lässt die Preise für Corona-Tests purzeln. Ein neuer Nasal-Test kostet gerade mal einen Fünfliber und liefert innert einer Viertelstunde ein Resultat. Sogar zu Hause könnte bald getestet werden.
Publiziert: 05.02.2021 um 06:16 Uhr
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Aktualisiert: 12.04.2021 um 09:58 Uhr
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So billig wird das Testen. Der neue ...
Foto: Keystone/LAURENT GILLIERON
Christian Kolbe

Testen, testen, testen – das hilft im Kampf gegen Corona und ist gut für das Geschäft von Roche. Denn ohne die Diagnostiksparte des Schweizer Pharmariesen wäre der Umsatz im letzten Jahr deutlicher zurückgegangen. Wegen Corona wurden viele Arzt- und Spitalbesuche aufgeschoben, weniger der hochspezialisierten, aber auch teuren Roche-Medikamente verkauft.

Ganz anders die Diagnostiksparte, hier haben viele Mitarbeiter wochenlang durchgearbeitet, Ferien aufgeschoben. Mit Erfolg: Roche war das erste Unternehmen mit einem PCR-Test, der das Virus zuverlässig nachweisen konnte. Inzwischen sind 15 weitere Test auf dem Markt.

Enormes Tempo

Roche hat die Kapazitäten für Tests, Laborgeräte und Verbrauchsmaterialien innert kürzester Zeit weltweit hochgefahren. «Teilweise benötigen wir für den Aufbau gerade mal Monate, Arbeiten wofür wir sonst eineinhalb Jahr gebraucht hätten», erklärt Thomas Schinecker (45), der seit Sommer 2019 die Diagnostiksparte leitet, im Gespräch mit BLICK.

Trotz horrenden Tempos beim Ausbau, es gibt weltweit immer noch viel zu wenig Corona-Tests: «Wir hoffen, die PCR-Test-Produktion im ersten Quartal auf 35 Millionen pro Monat erhöhen zu können», kündigt Schinecker an. Bis im Sommer soll die Produktion etwa 70 Millionen Tests pro Monat gesteigert werden. Auch bei den Antigen-Tests komme man noch nicht auf die angepeilten 100 Millionen pro Monat.

Denn für die Massentests, die immer wichtiger werden im Kampf gegen das Virus, braucht es billige und einfache Tests. Da ist Roche mit dem jüngsten Corona-Schnelltest ein Durchbruch gelungen! Für diesen Test hat Roche eben erst die Zulassung erhalten. «Das ging schneller als erwartet», sagt der Diagnostik-Chef. «Deshalb werden die Tests erst ab Mitte Februar verfügbar sein.» Produziert werden die Tests-Kits in Südkorea.

Etwas Nasenbohren reicht

Die Schweiz bekommt pro Monat eine halbe Million dieses neuen Nasal-Tests, der deutlich billiger als andere Tests ist: «Der Test kostet einen mittleren, einstelligen Frankenbetrag.» Das heisst, Testen ist bald für einen Fünfliber möglich.

Mit dem Stäbchen etwas in der Nase bohren, das reicht bereits für den Abstrich. «Der Test ist einfacher und damit angenehmer in der Entnahme. Das erhöht die Akzeptanz», ist Schinecker überzeugt. Das Resultat ist innert einer Viertelstunde ersichtlich: Der Test wäre sogar für die Selbstentnahme geeignet, es ginge auch ganz ohne medizinisches Personal. Noch ist die Schweiz aber nicht so weit. «Wir prüfen die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten dieses Tests», schreibt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf Anfrage.

Mutanten werden zuverlässig erkannt

Populär sind derzeit Corona-Antigen-Spucktests. Die sind bei Roche aber kein Thema. «Wir haben uns gegen Spucke entschieden, weil die Entnahme im Mund ungenauer ist als in der Nase», erklärt Schinecker. Denn im Mund beginne bereits das Verdauungssystem. Dieses zerstöre einen Teil der Virenproteine, die es für den möglichst exakten Nachweis von Corona braucht.

Klar ist: Die Roche-Tests funktionieren auch bei den Mutanten gut. Und möglicherweise steht Roche bei den Mutanten bald vor einem Durchbruch: Der Pharmakonzern hat einen Test entwickelt, der bei positiven Proben die Herkunft der Mutation bestimmen kann. Allerdings befindet sich dieser noch im Forschungsstadium.

So funktioniert der neue Spuck-Test am Flughafen
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Schluss mit der Stäbli-Tortur:So funktioniert der neue Spuck-Test am Flughafen
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