Die Primarschule Feldhof in Volketswil hat vergangene Woche Corona-Massentests durchgeführt. Über 400 Personen wurden getestet, nachdem mehrere Schüler mit dem Virus infiziert wurden. Wie BLICK berichtete, hatten die Tests aber einen grossen Haken: Sie waren freiwillig. Und wer sich nicht testen liess – mit Dispens der Eltern – durfte die Schule trotzdem weiterhin besuchen.
Am Mittwoch veröffentlichte die Schulpflege Volketswil die Ergebnisse des Massentests: «Da es keine Rechtsgrundlage gab, Kinder gegen den Willen ihrer Eltern testen zu lassen, konnten 87 Kinder im Rahmen des Massentests nicht getestet werden», heisst es darin. Einige hätten sich privat testen lassen, wie viele, ist nicht bekannt.
Positivitätsrate von knapp 9 Prozent
Insgesamt wurden 421 Personen mit einem Antigen-Schnelltest getestet, 355 Kinder und 66 Erwachsene. Von diesen wurden 37 Personen – 35 Kinder und 2 Erwachsene – als positiv bestätigt. Das ergibt eine Positivitätsrate von knapp 9 Prozent. 12 Klassen sind in Quarantäne.
Die vorliegende Positivitätsrate sei mit knapp 9 Prozent «recht hoch», zumal bei diesen Tests Personen ohne Symptome getestet worden seien. Mutierte Coronaviren wurden bisher keine gefunden. Die Quarantäne dauert noch bis Ende dieser Woche.
Eltern fordern Verlängerung der Quarantäne
«Die Schulpflege schliesst aus all diesen Ergebnissen, dass der Test zwar enorm aufwändig, jedoch sinnvoll war, da wahrscheinlich ohne diese Tests das Virus von bis dahin nicht erkannten Personen weitergeben worden wäre», heisst es in der Mitteilung. Man könne zwar weitere Infektionen nicht ausschliessen, sei aber zuversichtlich, dass nach diesen Tests und den Quarantänen die Verbreitung des Coronavirus in der Schule Feldhof auf sehr niedrigem Niveau ist.
Mehrere Schuleltern melden sich bei BLICK und fordern eine vorübergehende Schulschliessung oder eine verlängerte Quarantäne für alle. Sie wollen anonym bleiben, aus Angst davor, dass ihre Kinder allfällige Repressalien ausbaden müssten. «Wenn man schon so viel Geld in diesen Massentest investiert, sollte man sicher sein, dass es keine positiven Fälle gibt», sagt Sabrina F.*.
Vereinzelte Fälle über zehn Tage ansteckend
Sie habe persönlich die Erfahrung gemacht, dass Kinder symptomlos sein können. «Mit einer Verlängerung der Quarantäne könnte man asymptomatische Fälle an der Schule verhindern und auch diejenigen berücksichtigen, die sich nicht testen liessen.»
Auf BLICK-Anfrage sagt das Contact-Tracing-Team des Kantons zu einer Quarantäneverlängerung: «Dazu ist zu sagen, dass wohl es vereinzelt Fälle gegeben hat, die über die erwähnten zehn Tagen hinaus noch ansteckend waren, aber es sind verschwindend wenige.» Der Kanton Zürich würde sich an die Massnahmen des BAG halten. Gleiches gelte für die Umsetzung der Massentests. (vof)
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