Das Interesse ist gross. 150 Firmen haben sich beim Kanton Graubünden gemeldet. Sie wollen Teil eines Pilotprojekts sein. Die Belegschaft soll regelmässig und flächendeckend auf eine Corona-Ansteckung geprüft werden.
Ziel der Massentests ist es, allfällige Infektionsherde frühzeitig zu erkennen. Die Strategie wird derzeit auch in Bundesbern heiss diskutiert. Der Bundesrat dürfte sich bereits am Mittwoch dazu äussern. Ein Wechsel des Test-Regimes steht zur Debatte.
Der kantonale Leiter des Bündner Führungsstabes, Martin Bühler (44), ist von der Notwendigkeit der Massnahme überzeugt. Das sagte er gegenüber Radio Südostschweiz. «Gerade wegen der Virusmutation ist es zentral, schnell Ausbruchsuntersuchungen machen zu können. Das ist einfacher, wenn die Massentests bereits in den Betrieben etabliert sind.»
Keine Kosten für die Firma
Deshalb habe der Kanton ein Interesse daran, dass es bald losgehe. Und umgekehrt sei auch das Interesse der Betriebe gross. Ziel sei es, bis Ende dieser Woche mit den Unternehmen Kontakt aufzunehmen, um die Details für die Tests zu klären.
Sobald die Abläufe im jeweiligen Betrieb organisiert seien, könne man loslegen, sagt Bühler. Die Kosten würden von der öffentlichen Hand übernommen.
Auch in den Schulen soll es zu Massentests kommen. Die Planung in dieser Sache sei aber noch nicht so weit fortgeschritten. «Im Moment sind wir dabei, die Konzeption fertigzustellen. Parallel dazu werden an Pilotschulen die Abläufe durchgespielt.» Gerade an den Volksschulen sei beim Testen oftmals die Hilfe von Lehrpersonen nötig, so Bühler. Er ist überzeugt, dass sich genügend Freiwillige zum Test bereit erklären. An der Pilotschule in Malans hätten sich über 80 Prozent beteiligt. (ise)
«Testen, testen, testen», forderten die Epidemiologen schon zu Beginn der Pandemie. Bloss fehlte hierzulande damals die Infrastruktur: Die Pharmafirmen fokussierten lange auf die Produktion sogenannter PCR-Tests mittels Nasen-Rachen-Abstrich. Diese können nur von geschultem Personal durchgeführt werden. Auch die Spucktests, wie sie in Graubünden zum Einsatz kommen, sind PCR-Tests – zumindest die Abnahme der Probe ist aber sehr viel einfacher; da benötigt es keine ärztliche Begleitung. Ausgewertet werden diese Tests allerdings ebenfalls im Labor. Womöglich aber kommen in Bälde auch Spucktests auf den Markt, die das Resultat sofort anzeigen. Welche Erfolge mit grossflächig eingesetzten Tests erreicht werden können, zeigt das Beispiel von Uruguay: Dort lancierte der Virologe Gonzalo Moratorio (39) im Frühjahr 2020 einen eigenen Corona-Test, der in Uruguay produziert und breit verwendet wurde. Während das Nachbarland Brasilien unter Covid-19 leidet, verzeichnet Uruguay mit seinen 3,5 Millionen Einwohnern bislang 364 Corona-Tote. Auch asiatische Länder testen sehr viel häufiger auf Covid-19, um schnell neue Infektionsherde in den Griff zu bekommen.
«Testen, testen, testen», forderten die Epidemiologen schon zu Beginn der Pandemie. Bloss fehlte hierzulande damals die Infrastruktur: Die Pharmafirmen fokussierten lange auf die Produktion sogenannter PCR-Tests mittels Nasen-Rachen-Abstrich. Diese können nur von geschultem Personal durchgeführt werden. Auch die Spucktests, wie sie in Graubünden zum Einsatz kommen, sind PCR-Tests – zumindest die Abnahme der Probe ist aber sehr viel einfacher; da benötigt es keine ärztliche Begleitung. Ausgewertet werden diese Tests allerdings ebenfalls im Labor. Womöglich aber kommen in Bälde auch Spucktests auf den Markt, die das Resultat sofort anzeigen. Welche Erfolge mit grossflächig eingesetzten Tests erreicht werden können, zeigt das Beispiel von Uruguay: Dort lancierte der Virologe Gonzalo Moratorio (39) im Frühjahr 2020 einen eigenen Corona-Test, der in Uruguay produziert und breit verwendet wurde. Während das Nachbarland Brasilien unter Covid-19 leidet, verzeichnet Uruguay mit seinen 3,5 Millionen Einwohnern bislang 364 Corona-Tote. Auch asiatische Länder testen sehr viel häufiger auf Covid-19, um schnell neue Infektionsherde in den Griff zu bekommen.