Riesiges Preisgefälle
Warum manche Gasversorger den vierfachen Preis verlangen

Die Gasrechnungen reissen ein immer tieferes Loch in die Haushaltskasse. Immer mehr Gasversorger heben ihre Preise an. Die Preisunterschiede sind enorm.
Publiziert: 02.06.2022 um 19:54 Uhr
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Aktualisiert: 03.06.2022 um 06:44 Uhr
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Immer mehr Gasversorger müssen ihre Preise erhöhen.
Foto: IMAGO/teamwork
Martin Schmidt

Haushalte mit tiefem Einkommen schenken die Gasrechnungen in den letzten Monaten gehörig ein. Die Gaskosten sind innerhalb eines Jahres durchschnittlich um rund 70 Prozent gestiegen. Zwischen den verschiedenen Gasversorgungsfirmen bestehen jedoch gewaltige Preisunterschiede.

So müssen Einfamilienhausbewohner in Matzingen TG nach den neusten Daten des Preisüberwachers nur 5,2 Rappen pro Kilowattstunde berappen, während die Kilowattstunde in Eschenbach SG mit 20,04 Rappen zu Buche schlägt. Die Preise basieren auf den aktuellsten Zahlen des Preisüberwachers. Für die Preisdifferenzen verantwortlich sind unterschiedlichen Einkaufsstrategien der Versorgungsfirmen.

Drei Jahre im Voraus eingekauft

Von einem günstigen Gaspreis profitieren derzeit auch die Kunden der Technischen Betriebe Wil SG. Christian Ebneter ist für den Energieeinkauf zuständig und erklärt den Preis von 6,23 Rappen pro Kilowattstunde: «Wir setzen auf eine strukturierte Beschaffung und tätigen unsere Einkäufe drei Jahre im Voraus. Dadurch sind wir zwar nicht ganz die Günstigsten, mit dieser Strategie können wir unsere Preiskurve aber abflachen.» Aktuell profitieren die Kunden der Technischen Betriebe Wil von überaus preiswerten Konditionen, während andere Versorger ihre Kunden praktisch zu Marktpreisen beliefern.

Doch auch in Wil wird man in diesem Jahr nicht um Preiserhöhungen herumkommen, so Ebneter. Da man für das Jahr 2023 aber schon in der Vergangenheit Teilmengen gekauft habe, würden diese einigermassen moderat ausfallen.

Risikoreichere Strategie

Bei rund 100 lokalen Versorgungsunternehmen im Land, reicht die Preisspanne derzeit von gut 5 Rappen bis hoch zu 20,50 Rappen pro Kilowattstunde. Bei einem höheren Biogas-Anteil muss man noch etwas tiefer in die Tasche greifen.

In den vergangenen Jahren konnten Versorger, die zu Marktpreisen eingekauft hatten, ihren Kunden meist günstigere Preise weitergeben. Nun schenkt bei ihnen der gewaltige Preissprung aber voll ein.

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