Riesiger Bargeldschwund in der Schweiz
13 Millionen 1000er-Nötli an SNB zurückgegeben – in wenigen Monaten

Heute sind ein Viertel weniger Tausendernoten im Umlauf als im Mai 2022. Schweizerinnen und Schweizer haben in den vergangenen zwei Jahren so viele grosse Banknötli wie schon lange nicht mehr zurückgegeben – was hinter dem Bargeldschwund steckt.
Publiziert: 18.03.2024 um 10:50 Uhr
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Aktualisiert: 18.03.2024 um 12:23 Uhr
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Heute sind in der Schweiz ein Viertel weniger Tausendernoten im Umlauf als im Mai 2022.
Foto: keystone-sda.ch

Was ist nur mit unserem Bargeld los? In den vergangenen Monaten sind die grossen Nötli – also der 100er, 200er und der 1000er – en masse zurückgegeben worden. Einen so starken und über Monate anhaltenden Rückgang bei grossen Noten gab es gar seit der Jahrtausendwende nicht mehr, wie die Tamedia-Zeitungen am Montag schreiben.

Konkret: Heute sind ein Viertel weniger Tausendernoten im Umlauf als im Mai 2022. Damals waren noch über 50 Millionen Stück bei den Schweizerinnen und Schweizern. Jetzt sind es weniger als 40 Millionen. Ein Minus von 13 Millionen Tausendernötli!

Was sind die Gründe?

Der Tausender ist die wertvollste in Gebrauch stehende Banknote der Welt und zur Wertaufbewahrung entsprechend begehrt. Die Anzahl der im Umlauf befindlichen 1000er-Noten hatte sich seit der Finanzkrise auf über 50 Millionen Stück mehr als verdoppelt. Doch seit Aufhebung der Negativzinsen ist das gehortete Geld zum grossen Teil wieder an die Schweizerische Nationalbank (SNB) zurückgeflossen.

Doch warum bringen die Schweizerinnen und Schweizer den 1000er zurück zur SNB? Der Hauptgrund sind steigende Zinsen. Wer viele Tausendernoten im Portemonnaie hat, dem entgehen Renditen auf Anlagen wie Aktien oder Anleihen. Hinzu kommen Aufbewahrungs- und Sicherheitskosten.

Debitkarte ist Trumpf

Aber auch der Trend zum Bezahlen mit Karten und Apps hat sich seit der Pandemie beschleunigt. Die Debitkarte ist 2023 vor dem Bargeld das wichtigste Zahlungsmittel in der Schweiz gewesen. 2022 hatte das Bargeld – beflügelt von der Corona-Pandemie – ein kurzes Comeback gefeiert und die Debitkarte nach zwei Jahren vom Spitzenplatz verdrängt. Die Zahl der Bargeldzahlungen ging nun aber erstmals seit der Pandemie 2020 wieder merklich zurück (–3,2 Prozent).

Bargeldzahlungen machen noch ein Viertel aller Transaktionen aus. Spitzenreiter Debitkarte kommt auf 29,3 Prozent im Jahr 2023. Auf dem dritten Platz finden sich mobile Geräte wie Handy, Tablet oder Smartwatch mit 23,3 Prozent, wie der im Februar veröffentlichte Swiss Payment Monitor der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und der Universität St. Gallen ausweist. (nim)

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