Restaurantkette mit Problemen
Sie bekommen kein Visum für indische Köche mit Geheimrezept

Anitha Sivakumar und Sarankan Ravendran wollen das erste «Saravanaa Bhavan» in die Schweiz bringen. Nur Köche aus Indien kennen die geheimen Rezepte. Doch diese dürfen hierzulande nicht arbeiten.
Publiziert: 10.05.2024 um 17:54 Uhr
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Aktualisiert: 10.05.2024 um 17:56 Uhr
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Ein Unternehmerpaar will die grösste indische Vegi-Restaurantkette in die Schweiz bringen.
Foto: Saravanaa Bhavan

Eigentlich sollte das erste «Saravanaa Bhavan» in der Schweiz Anfang Mai eröffnen. Doch im Lokal von Anitha Sivakumar (38) und ihrem Partner Sarankan Ravendran (34) in Zürich riecht es noch nicht nach Curry und Chili.

Die Expansion der nach eigenen Angaben grössten indischen Vegi-Restaurantkette der Welt in die Schweiz, droht zu scheitern. Den fünf benötigten indischen Köchen wurde die Arbeitserlaubnis verweigert, wie die Franchisenehmer der «Aargauer-Zeitung» erzählen.

Knowhow, das es in der Schweiz nicht gibt

Der Hintergrund: Bei allen Filialen der Restaurantkette kommen die Köche von Saravanaa Bhavan aus Indien. Nur sie kennen die geheimen Rezepte. Selbst Sivakumar und Ravendran haben nach eigenen Angaben keinen Zugang zum Raum, den sie für das Mischen der Gewürze in ihrem Restaurant einrichten mussten.

Rund 300 Mahlzeiten sind auf der Menükarte aufgelistet. Die indischen Köche verfügten über ein Knowhow, das es in der Schweiz nicht gäbe, sagt Sivakumar der Zeitung.

Doch das Zürcher Amt für Wirtschaft und Arbeit stellt sich quer. Die Behörde verweist auf das fehlende gesamtwirtschaftliche Interesse und den Inländervorrang. Ein Sprecher des Amtes sagt, dass bei der Zulassung sogenannter Spezialitätenköche spezifische Weisungen des Staatssekretariats für Migration (SEM) angewandt werden. Für die Zulassung sei zudem die Zustimmung des SEM nötig.

Anständiger Lohn für die indischen Köche

Sivakumar und Ravendra haben Rekurs gegen den Entscheid eingelegt. Für sie gibt es keinen Plan B. Das Paar, das drei kleine Kinder hat, hat nach eigenen Angaben schon «einen hohen, sechsstelligen Betrag» in das Unterfangen investiert. Beide sind als Kinder aus Sri Lanka in die Schweiz gekommen und versuchen sich zum ersten Mal in der Gastronomie. Sivakumar arbeitet für die Basellandschaftliche Kantonalbank und Ravendra kommt aus der IT-Branche.

Von Outsourcing oder Lohndumping könne keine Rede sein, so Sivakumar. Den Köchen würde ein Salär von 5400 Franken pro Monat bezahlt. Insgesamt rechnet sie mit rund einem Dutzend Arbeitsplätzen für das Restaurant, wobei der Rest des Personals aus der Schweiz stammen werde.

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