Keine guten Noten für die Gastrobranche: Eine aktuelle Analyse des Unternehmens Respondelligent, die in den Tamedia-Zeitungen veröffentlicht wurde, hat es an den Tag gebracht: Unsere Restaurants kassieren auf Onlineplattformen wie Tripadvisor, Google Maps und Facebook vermehrt schlechte Kritiken.
Aus 164’024 Bewertungen von 2051 Restaurants im Jahr 2023 zeichnet sich ein schlechtes Bild – der Online-Popularitätsindex hat den tiefsten Stand seit 2020 erreicht. Immerhin: Bei zwei Dritteln der Bewertungen zeigen die Gäste sich zufrieden und vergaben die Bestnote.
Keine Nachsicht für Restaurants
Die sinkende Beliebtheit der Lokale folge einem Trend zur Polarisierung, schreibt Respondelligent. Chef Alexander Zaugg beobachtet: «Früher hätten sich die Gäste in der Schweiz noch schwergetan, auf Onlineplattformen eine 1-Stern-Bewertung abzugeben.» Heute sei das anders, und diese Tendenz sei auch in Ländern wie Deutschland und Österreich erkennbar.
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Die Nachsicht, die während der Corona-Pandemie herrschte, ist laut Zaugg verschwunden – die Restaurants hätten an Kredit verloren.
Schlechter Service führt am ehesten zu 1-Stern-Bewertung
Besonders der Service steht im Zentrum der Kritik, denn schlechter Service führt am häufigsten zu einer desaströsen 1-Stern-Bewertung. Zaugg meint, dass möglicherweise sowohl die Servicequalität nachgelassen hat als auch die Erwartungen der Gäste gestiegen sind.
Der Fachkräftemangel in der Branche könnte dies noch verschärfen. Und auch das Preis-Leistungs-Verhältnis wird oft kritisiert – insbesondere in den grösseren Städten.
«Eine Chance für die Restaurants, besser zu werden»
Monika Bandi Tanner, Tourismusforscherin an der Universität Bern, bestätigt die Ergebnisse von Respondelligent und verweist auf ähnliche Muster in ihren eigenen Daten. Sie sieht in Bewertungsportalen trotz allem einen Mehrwert, da sie die Informationslücke zwischen Gästen und Betrieben schliessen.
«Sie sind letztlich eine Chance für die Restaurants, besser zu werden», resümiert Bandi. Die Studie von Respondelligent zeigt klar: Die Schweizer Gastronomie steht vor einer grossen Herausforderung. (gku)
Blick benutzt künstliche Intelligenz als Helferin bei der Redaktionsarbeit, etwa beim Aufspüren verschiedener Quellen oder beim Erstellen von Zusammenfassungen von Texten. Blick befolgt beim Einsatz von KI strenge Regeln. So hat immer der Mensch das letzte Wort. Mehr Infos gibts hier.
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