Hotel am Touri-Hotspot bleibt deshalb geschlossen
Oeschinensee-Besucher bedrohen und belästigen Beizer

Zum Auftakt der Sommersaison haben die Besitzer des Berghotels und Restaurants Oeschinensee für ihre Gäste keine guten Nachrichten: Das Hotel bleibt diesen Sommer geschlossen – das Restaurant läuft auf Selbstbedienung. Der Grund dafür ist schockierend.
Publiziert: 27.05.2023 um 15:12 Uhr
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Aktualisiert: 27.05.2023 um 15:31 Uhr
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Diesen Sommer bleibt das Berghotel Oeschinensee bei Kandersteg BE gschlossen. Das hat das Besitzer-Paar über Facebook verkündet.
Foto: Facebook @Berghotel Restaurant Oeschinensee

Mit Lea und Christoph ist es schon die fünfte Generation, die Restaurant und Berghotel Oeschinensee betreibt. Jedes Jahr reisen Tausende Besucher an den Touri-Hotspot oberhalb von Kandersteg BE. Doch in den letzten Jahren brachte ihnen der Massentourismus mehr Ärger als Freude. So werden die Mitarbeitenden von den Gästen nicht nur angepöbelt, sondern auch bedroht. Die Folge: Burn-outs und Kündigungen.

Um dem entgegenzuwirken, hat das Paar nun schweren Herzens eine Entscheidung getroffen. Diesen Sommer bleibt das Berghotel geschlossen, wie das Paar auf Facebook mitteilt. Ausserdem gelte ab sofort im Restaurant Selbstbedienung, wie das Newsportal Nau berichtet.

Die Servicecrew werde belästigt und beleidigt

Der Touristenansturm auf den idyllischen See im Berner Oberland hat die Stimmung im Traditionshaus ruiniert. Die Mitarbeiter würden mit «kaum erfüllbaren Gästeerwartungen» konfrontiert. Und: «Oft ist die Servicecrew einer gesellschaftlichen Respektlosigkeit, Frechheit und Arroganz ausgesetzt.» Doch es kommt noch schlimmer. Selbst erfahrene Gastronomen wüssten nicht, wie sie «Belästigungen, abschätzigen Bemerkungen, Pöbeleien und gar Morddrohungen» wegstecken sollten.

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Alleine in einem Jahr ist das Personal von 38 Mitarbeitern auf 23 geschrumpft. «Auf Stelleninserate erhielten wir keine einzige Bewerbung», erzählen die beiden.

Die Entscheidung, das Hotel diesen Sommer nicht zu öffnen und im Restaurant Selbstbedienung einzuführen, habe viel Mut erfordert. Diese Massnahme soll jedoch die «Oeschi-Familie» entlasten und die Lebensfreude wieder zurück ins Restaurant holen. (lia)

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