Die vom Bund publizierten Medianlöhne geben zu reden. In der Gastrobranche lautet er 4600 Franken. Andererseits gibt eine Chef de Service aus Zürich in einer Blick-Umfrage an, monatlich 5950 Franken zu erhalten. Bei den Blick-Lesern löst diese Zahl Erstaunen aus. Schliesslich gilt die Gastronomie als Tieflohnbranche. Einige Leser kokettieren deshalb in ihren Rückmeldungen mit einem Wechsel in den Service.
Sind die knapp 6000 Franken ein Ausreisser oder die Regel? Blick hat sich genauer umgehört, was für die harte Arbeit im Service oder in der Küche herausspringt. Während in vielen anderen Branchen mit 13 Monatslöhnen gerechnet wird, zahlen Restaurants den Dreizehnten in der Regel aufs Jahr verteilt aus. Das gilt auch für die 5950 Franken der Chef du Service. Eine Führungsposition, die mit reichlich Berufserfahrung mit 5000 bis knapp über 6000 Franken entlohnt wird.
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Lohnt sich ein Branchenwechsel?
Wer einzig wegen des Lohnes in die Gastrobranche wechseln möchte, dürfte schnell enttäuscht sein. Denn es dauert lange bis zum Aufstieg in höhere Sphären. Zum Einstieg als Servicekraft ohne Berufserfahrung und branchenspezifische Berufsausbildung gibt es vielerorts 4000 Franken pro Monat. Gastrosuisse verweist auf Anfrage auf den Mindestlohn. Dieser liegt nach der 2-jährigen Ausbildung bei monatlich 3927 Franken und nach der 3-jährigen bei 4369 Franken. Hinzu käme noch der 13. Monatslohn.
Wer eine Ausbildung hat, könne deutlich mehr als den Mindestlohn verlangen, und das werde auch gezahlt, betont Gastrosuisse. Dann dürfen gelernte Servicekräfte mit ein paar Jahren Berufserfahrung mit 4500 Franken aufwärts rechnen, wie mehrere Betriebe bestätigen. Wer über zehn Jahre in der Branche tätig ist, kriegt hie und da auch 5000 Franken – und mit mehreren Weiterbildungen in Ausnahmefällen bis zu 5500 Franken. «Wer sich wirklich gut macht und einiges an Berufserfahrung vorzuweisen hat, kommt in kleineren Betrieben auf 28 bis 30 Franken Stundenlohn», sagt ein Serviceangestellter zu Blick, der anonym bleiben möchte. Das macht 5000 Franken.
Das gibt es in der Küche
Hinzu kommt das Trinkgeld, das jedoch je nach Saisonzeitpunkt oder Betrieb stark variiert und von Kleinstbeträgen bis hin zu vierstelligen Summen reicht.
Köche mit Berufserfahrung können in Mittelklasserestaurants mit einem Monatslohn von 5000 bis 6000 Franken rechnen. In hochstehenden Restaurants werden für gute Köche auch 7000 bis 8000 Franken gezahlt. Zum Vergleich: Der Medianlohn beträgt gemäss Bund schweizweit bei 6788 Franken pro Monat.