Reisen, Flüge, Netflix und Co.
Dieser Preisindex zeigt, wie teuer dich deine Freizeitvergnügen kommen

Wer sich Freizeit leisten möchte, muss auf kurze und besonders lange Sicht tiefer in die Tasche greifen. Das zeigt der am Dienstag vorgestellte Freizeit-Preisindex von Comparis und der Konjunkturforschungssgtelle KOF der ETH.
Publiziert: 21.05.2024 um 00:10 Uhr
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Aktualisiert: 21.05.2024 um 08:31 Uhr
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Der Vergleichsdienst Comparis und die Konjunkturforschungsstelle der ETH haben einen neuen Preisindex aufgelegt.
Foto: Teamfinder.ch
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Ulrich RotzingerWirtschaftschef

Ein neues Analysewerkzeug soll mehr Bewusstsein für unsere Ausgaben schaffen. Der sogenannte Freizeit-Preisindex misst die Teuerung in den Bereichen Freizeit, Kultur, Gastgewerbe und Reisen. «Dieser Lebensbereich ist sehr wichtig. Er hat in Statistiken aber bislang zu wenig Gewicht bekommen», sagt Adi Kolecic, Mobilitätsexperte bei Comparis. Das Vergleichsportal gibt das neue Preisbarometer in Zusammenarbeit mit der Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF) heraus.

Elf Prozent beträgt der Anteil der Freizeitkosten – unter anderem Fitness-Abos, Flüge, Konzertbesuche und Ferienwohnungen – am durchschnittlichen Schweizer Haushaltsbudget. Zum Vergleich: Der Mietzins sollte gemäss Faustregel einen Budget-Anteil von 30 Prozent nicht übersteigen.

Interessant ist der Blick auf die Preisentwicklung der letzten fünf Jahre. Im Langzeitvergleich stiegen die Preise für Flugreisen um 33,3 Prozent. Comparis-Fachmann Kolecic erklärt den massiven Anstieg mit dem Personalmangel und damit weniger Transportkapazitäten als nachgefragt sowie Lieferkettenproblemen. Letztere führen zu Verzögerungen im Bau neuer Flugzeuge, weiss Kolecic. 

Zusammengefasst gibt der Preisindex an, dass die Freizeitkosten in den vergangenen 5 Jahren um 7,8 Prozent teurer geworden sind.

Was der kurzfristige Preisvergleich zeigt

Weniger dramatisch, dennoch schenken sie unmittelbarer ein: die Kosten im 12-Monate-Vergleich. Wer sich Freizeit leisten möchte, greift im April 1,2 Prozent tiefer in die Tasche gegenüber dem Vorjahresmonat. Hier stechen in der Comparis-Analyse besonders hervor: die Kosten für Radio- und TV-Empfang. Die Zunahme beträgt hier 11,6 Prozent innert Jahresfrist. «Die jüngsten Preiserhöhungen von Streaming-Diensten wie Netflix oder Spotify belasten das Freizeitbudget zunehmend», sagt Kolecic. Freizeitkurse seien fast 8 Prozent gestiegen. 

Flugreisen sind in diesem Zeitraum um 3,4 Prozent, Pauschalreisen um 6,3 Prozent teurer geworden. Da wundert wenig, dass Billigflieger Ryanair am Pfingstmontag Rabatte angekündigte, um den Ticketverkauf anzukurbeln. Das erste Geschäftsquartal bis Ende Juni erfordere mehr Preisnachlässe als noch im Jahr zuvor, heisst es am Firmensitz in Dublin. 

Gibts etwas, was auch billiger geworden ist im Vorjahresvergleich? Weniger bezahlten Konsumentinnen und Konsumenten für PC und Zubehör (–7,6 Prozent). Tiefer liegen die Kosten mit 2,1 Prozent bei den TV- und Audiovideogeräten. Das könnte mit der bevorstehenden Fussball-Europameisterschaft im Juni zusammenhängen. Im Vorfeld eines solchen TV-Ereignisses werfen die Fachgeschäfte üblicherweise mit Rabatten nur so um sich. 

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