Die Wettbewerbskommission (Weko) hat eine Untersuchung gegen ein schweizerisches Pharmaunternehmen eröffnet. Dieses habe möglicherweise ein Patent auf unzulässige Weise eingesetzt, um sich vor Konkurrenz zu schützen.
Die Weko habe am 13. September 2022 in den Räumlichkeiten des namentlich nicht genannten Pharmaunternehmens eine Hausdurchsuchung durchgeführt, teilten die Behörden am Donnerstag mit. Der Vorwurf: Das Unternehmen habe angeblich versucht, das eigene Präparat zur Behandlung von Hautkrankheiten gegen Konkurrenzprodukte zu schützen.
Beim nicht genannten Unternehmen handelt es sich um den Basler Pharmakonzern Novartis, wie dieser am Donnerstag den «Besuch» von der Weko am Hauptsitz bestätigt. Man sei in Kontakt mit der Weko und kooperiere uneingeschränkt, teilt Novartis mit, ohne in die Details zu gehen.
Die Einleitung dieser Untersuchung bedeute aber nicht, dass ein Fehlverhalten festgestellt worden sei oder dass finanzielle Auswirkungen vorlägen. Wie ein Novartis-Sprecher auf Anfrage von AWP erklärte, beschränkten sich die Hausdurchsuchungen auf den Standort Basel.
Kooperation mit EU
Dabei habe es auf Basis eines seiner Patente Gerichtsverfahren angestossen. Die Untersuchung solle nun klären, ob ein Einsatz von sogenannten Sperrpatenten vorliege, der einen unzulässigen Missbrauch einer angeblich marktbeherrschenden Stellung gemäss dem Kartellgesetz darstellen könnte.
Die Weko habe dabei mit der europäischen Kommission aufgrund eines bilateralen Abkommens zwischen der Schweiz und der Europäischen Union im Bereich des Wettbewerbsrechts kooperiert. (SDA/uro)