Die Produkte waren nur eine Woche im Regal: Cannabis-Cookies, Hanf-Drinks, Hasch-Brownies. Dann fuhr die Polizei vor und räumte die Regale wieder leer. Der Verdacht: verbotene Inhaltsstoffe.
So passierte es in einem bayrischen Lidl-Laden, wie diverse deutsche Medien berichten. 21 Produkte auf Hanf-Basis listete der Discounter neu im Sortiment. Sie sollten laut Werbung frei von CBD oder THC sein – und lediglich den Geschmack von Hanf haben. Die Polizei rückte trotzdem aus.
Lidl pries die Produkte in einem Prospekt gross an. Sie sollten in 3350 Geschäften ausgerollt werden. «100 Prozent» legal sei die Ware, schrieb der Hersteller auf Linkedin über die «brandheissen Produkte».
Hanfsamen als Basis
Zum Start der Aktion gab es Rabatt. Die Cannabis-Cookies mit dem kreativen Namen «Mary & Juana» gab es für 3.49 Euro statt 4.49 Euro. Unter dem gleichen Namen und ebenfalls mit 20 Prozent Rabatt wurde eine Milchschokolade und eine dunkle Schokolade vertrieben. Bis die Polizei einfuhr.
Das weitere Vorgehen ist noch unklar. Die Strafbehörden wollen den Sachverhalt genau abklären. Lidl betonte gegenüber den Medien, dass alle Cannabisprodukte frei von THC und CBD seien – der Verkauf also völlig legal.
Die Cookies, Brownies und Schokoladentafel der Marke «Mary & Juana» sind auch in anderen Shops erhältlich. Sie werden mit Cannabis-Samen und Cannabis-Blättern hergestellt. Diese weisen zwar kein THC-Gehalt auf und verursachen keinen Rausch, rechtlich gesehen seien sie nichtsdestotrotz in der Grauzone, wie die deutsche Ausgabe von «Business Insider» schreibt. (ise)