Racheaktion gegen seinen Chef
Ukrainer will Oligarchen-Yacht auf Mallorca versenken

Ein ukrainischer Seemann versuchte in Mallorca, die 48 Meter lange Yacht seines Arbeitgebers zu versenken. Die Yacht gehört dem russischen Oligarchen Alexander Michejew (61).
Publiziert: 02.03.2022 um 13:25 Uhr
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Aktualisiert: 02.03.2022 um 15:08 Uhr
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Die 7-Millionen-Yacht «Lady Anastasia» soll in Mallorca beinahe versenkt worden sein.
Foto: Zvg
Martin Schmidt

Im Nobelhafen Port Adriana in Mallorca reihen sich riesige Luxus-Yachten aneinander. Hier treffen sich die Reichen und Schönen. Der Ukraine-Krieg könnte kaum weiter weg sein. Das würde man zumindest meinen. Am letzten Wochenende war es mit dem Idyll aber vorbei. Ein ukrainischer Seemann soll versucht haben, die Yacht seines russischen Chefs im Hafen zu versenken, wie die Lokalzeitung «El Pais» berichtet hat.

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Der 55-jährige Ukrainer, Chefingenieur der Luxus-Yacht «Lady Anastasia», öffnete im Maschinenraum mehrere Ventile, damit das Schiff auf Grund sinkt. Anschliessend habe er die Besatzung über seinen Sabotage-Akt in Kenntnis gesetzt. Diese informierte umgehend die Behörden. Die Yacht konnte vor dem Untergang bewahrt werden, und der Seemann wurde verhaftet.

Rache-Akt an russischem Arbeitgeber

Mit der Zerstörung der 48 Meter langen und 7 Millionen Franken teuren Yacht wollte sich der Ukrainer an seinem Arbeitgeber, einem russischen Waffenhersteller, rächen. «Der Besitzer dieses Schiffes ist ein Krimineller, der seinen Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Waffen verdient, und jetzt töten sie Ukrainer», soll der Seemann gegenüber der Polizei gesagt haben.

Da die russische Armee in der Nacht zum Freitag seinen Heimatort bombardierte, habe er beschlossen, die Yacht zu versenken. Er habe sich rächen wollen, ohne dass Personen verletzt werden sollten, soll der Mann vor Gericht ausgesagt haben.

Seine Wohnung soll von Raketen getroffen worden sein

Gemäss der «Bild» gehört die Yacht dem russischen Oligarchen Alexander Michejew (61), dem Chef des staatlichen Waffenherstellers Rosoboronexport, das Waffen für Wladimir Putins (69) Truppen herstellt.

Der Ukrainer soll zuvor zehn Jahre auf dem Schiff gearbeitet haben. Kurz vor der Tat habe er ein Video eines russischen Hubschrauberangriffs auf die ukrainische Hauptstadt Kiew gesehen, bei dem mehrere Gebäude beschädigt worden sein sollen. Auch das Gebäude, in dem er wohnt, soll bei russischen Raketen-Angriffen getroffen worden sein.

Der Seemann ist inzwischen wieder auf freiem Fuss und will in seine Heimat reisen, um sich dort den ukrainischen Truppen im Kampf gegen die Russen anzuschliessen.


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