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Fünf russische Finanzinstitute sind von den Sanktionen betroffen
So funktioniert Putins verschwiegenes Banken-System

Der Westen hat fünf russische Banken mit strengen Sanktionen belegt. So soll Präsident Putin daran gehindert werden, weitere Investitionen in seine Armee zu tätigen.
Publiziert: 24.02.2022 um 00:20 Uhr
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Die Bank Rossija ist die Keimzelle des Systems Putin.
Foto: imago images/SNA
Patrik Berger

Das nervt sogar einen ganz Mächtigen wie Wladimir Putin (69). Fünf Banken, in deren Dunstkreis er geschäftet, stehen auf einer internationalen Sanktionsliste. Darunter auch die Bank Rossija. Dabei handelt es sich nicht um ein beliebiges Finanzinstitut. Die Bank Rossija ist die Keimzelle des Systems Putin. Seine Hausbank.

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Kontrolliert wird sie von engen Vertrauten des Präsidenten. Unter anderen von Jurij Kowaltschuk (70), einem Jugendfreund Putins, der mittlerweile 1,4 Milliarden Dollar reich sein soll. Ein cleverer Schachzug: Das sichert Putins Macht. Ein Muster, das sich bei anderen Banken wiederholt.

Unter dem Radar der Öffentlichkeit

Eine richtig grosse Nummer ist die Bank Rossija aber nicht. Sie liegt nur auf Platz 15 der grössten Institute des Landes. Ideal, um unter dem Radar der öffentlichen Aufmerksamkeit durchzufliegen. In Tat und Wahrheit ist sie aber richtig mächtig.

Über die Bank Rossija und die anderen vier mit Sanktionen belegten Banken – auch sie allesamt nur mittelgross – wickeln Putin und seine Hintermänner Waffendeals ab. Da liegt es nahe, dass es der Westen in Sachen Sanktionen zuerst auf die fünf Finanzinstitute abgesehen hat.
Sie wollen den Russen den Nachschub erschweren.

Doch Rossija ist längst mehr als eine kommune Bank. Sie hält die Mehrheit am zweitgrössten russischen Versicherer Sogaz. Der wiederum kontrolliert die Gazprom-Bank und die Gazprom-Media-Gruppe, zu der unter anderem die kremltreue Zeitung «Iswestija» und mehrere staatlich kontrollierte TV- und Radiostationen gehören.

Putin will schnell ein Konto eröffnen

Und der Kreml? Der will derweil nichts von einer Verbindung zur Bank Rossija wissen. Putin scherzt vor den Medien sogar: «Soviel ich weiss, handelt es sich um so eine mittelgrosse Bank.» Aus Solidarität mit der Bank wolle er möglichst schnell ein Konto eröffnen.

Leidtragende der Sanktionen sind auch die Millionen von Bankkunden, deren Master- und Visa-Karten gesperrt wurden. Präsident Putin wird das nicht weiter beschäftigen. So richtig nervös dürfte er erst werden, wenn die Sanktionen des Westens die ganz grossen Banken Russlands oder ihn selber betreffen.

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