Eine Umfrage des Branchenverbands Hotelleriesuisse zeigt: Sieben von zehn Schweizer Hotels erwarten wegen des Ukraine-Kriegs in der Sommersaison einen Rückgang der Nachfrage aus Übersee. Fast die Hälfte der Hotels rechnet auch mit einem Rückgang bei den Gästen aus Europa.
Die Befragung liegt der «Sonntagszeitung» vor, sie wurde vom 5. bis 10. Mai bei den Hotelleriesuisse-Mitgliedern durchgeführt.
Gemäss dem Verband verschoben sich Wechselkurse, die allgemeine wirtschaftliche Lage verschlechterte sich, und aus den vom Krieg und von Sanktionen betroffenen Ländern Ukraine und Russland reisten weniger Gäste in die Schweiz. Belastend wirke, dass viele Amerikaner und Asiaten nicht nach Europa reisen wollen, weil in der Ukraine Krieg herrscht.
Höhere Preise selbst bei Stadthotels
Auffallend vor diesem Hintergrund: Mehr als die Hälfte der Hotels haben die Preise im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Der Anteil der Betriebe mit Preiserhöhungen ist über alle Tourismusgebiete – ob Städte oder Bergdörfer – ähnlich hoch, dies trotz der unterschiedlichen Nachfrageentwicklung, schreibt die «Sonntagszeitung». Folglich haben sogar die Hotels in den Städten mit Nachfrageeinbrüchen die Preise mehrheitlich erhöht.
Als Grund für die Preiserhöhungen nennen über die Hälfte der Hoteliers steigende Preise für Energie und Nahrungsmittel. Immerhin: Insgesamt gehen die Schweizer Hotels davon aus, dass die Bettenauslastung höher liegen wird als in den Jahren 2021 und 2020.
Aus den wichtigen Reiseländern USA, Frankreich und Deutschland werden mehr Touristen erwartet. Das Vorpandemieniveau dürfte aber gemäss der Umfrage nicht erreicht werden. (uro)