Wer die Tage in den Süden fährt, braucht Sitzleder: Denn die 14 Kilometer Stau vor dem Gotthard-Nordportal am letzten Samstag waren nur ein Vorgeschmack. Die nächsten Tage kommt es dicker: Prognosen von Viasuisse kündigen Autokolonnen von bis zu 20 Kilometern vor dem Gotthard an.
Das Tessin, die Sonnenstube der Schweiz, erwartet einen Riesenansturm über die Osterfeiertage. «Unsere Häuser sind voll, mehr noch als vor der Corona-Pandemie», sagt Lorenzo Pianezzi (41), Präsident von Hotelleriesuisse Ticino zu Blick. Betriebe tieferer Kategorien bis hin zu Luxus-Hotels seien praktisch ausgebucht. «Viele davon schon seit Wochen», weiss Brachenexperte Pianezzi, der auch eigene Hotels betreibt. Auffallend sei: «Die Gäste haben gebucht, ohne zu wissen, ob es an Ostern regnet oder die Sonne scheint.»
Spontanbucher müssen aufs Hinterland ausweichen
Das Wetterglück ist dem Tourismusverantwortlichen hold. Es soll warm und sonnig werden. Spontanbucher haben es schwer, denn selbst die Campingplätze sind über 90 Prozent ausgelastet. Pianezzi rät, auf Herbergen ausserhalb vonn Ascona, Lugano oder Locarno auszuweichen. «Vereinzelt hat es noch ein paar wenige Kapazitäten, aber in den Städten stehen die Chancen schlecht, noch ein Zimmer ergattern zu können.»
Der Grossteil der Ostergäste stammt aus der Deutschschweiz und der Romandie. «Gäste aus Italien, Deutschland, Österreich und Frankreich kommen erst langsam wieder», sagt Pianezzi.
Ferienwohnungen über 80 Prozent ausgelastet
Das deckt sich mit Einschätzungen von E-Domizil. Marcel Meek (43), Chef der Vermittlungsplattform für Ferienhäuser und -wohnungen, bestätigt grundsätzlich eine «hohe Nachfrage». Für die Osterzeit beziffert er die gegenwärtige Auslastung seiner Tessiner Privatunterkünfte auf rund 82 Prozent. «In der Region Lugano sieht es etwas besser aus, dort haben wir noch 26 Prozent verfügbare Kapazitäten», sagt Meek.
Zum Vergleich: Für das Wallis liegt laut E-Domizil die Verfügbarkeit von Feriendomizilen bei derzeit 48 Prozent, die für das Berner Oberland gar bei 50 Prozent. «Das Tessin ist eben eine klassische Osterdestination bei den Schweizerinnen und Schweizer», sagt Meek. Eine Ausnahme habe nur das Jahr 2020 gebildet und war dem Pandemiebeginn geschuldet.
Privatanbieterinnen und Hoteliers können sich heute wieder einmal die Hände reiben. Der Dachverband der Hotellerie rechnet mit einem «guten Ergebnis» über Ostern. Hotelleriesuisse gibt aber zu bedenken, dass der Kanton Tessin seit über zwei Jahrzehnten konstant an Logiernächten verloren habe: «Die Zahlen aus dem Jahr 2000 konnten nicht wieder erreicht werden.»
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