80 Jahre lang haben die Zermatterinnen und Zermatter von ihrer Rekordseilbahn Alpine Crossing geträumt. Die Zermatt Bergbahnen konnten den letzten Abschnitt der ersten alpenquerenden Seilbahnverbindung vom Klein Matterhorn nach Testa Grigia schliesslich im letzten Sommer mit einer grossen Feier einweihen. Doch nur sechs Monate später ist der Spass schon wieder vorbei. Zumindest vorübergehend.
Die Bergbahnen stellen den Betrieb des Matterhorn Glacier Ride II vom Klein Matterhorn nach Testa Grigia vom 8. Januar bis voraussichtlich Ende März ein. Wegen ausführlicher Revisionsarbeiten, wie sie auf ihrer Homepage mitteilen. «Der reibungslose Betrieb sowie die Sicherheit unserer Gäste hat stets höchste Priorität», schreiben die Bergbahnen. Die übrigen Streckenabschnitte bleiben in Betrieb.
Zermatter Bergbahn der Rekorde
Macht die neue Verbindung Schwierigkeiten?
Revisionsarbeiten bei Bergbahnen nehmen meist einige Wochen in Anspruch. In Zermatt rechnet man mit knapp drei Monaten. Macht die neue Bahn Schwierigkeiten? Genau das schreibt der «Walliser Bote» und beruft sich dabei auf Insider. Gemäss diesen soll der Bau zu schnell vorangetrieben worden sein, weshalb es nun Probleme mit der Stromversorgung und den Betonarbeiten gebe.
Die Bergbahnen verneinen die besagten Probleme gegenüber der Lokalzeitung. «Unabhängig von der Bahnanlage wird eine neue Stromversorgung für Testa Grigia und Klein Matterhorn gebaut. Dies jedoch parallel zur bestehenden Erschliessung, die nach Vollendung zurückgebaut wird. Betonarbeiten werden keine ausgeführt, da sämtliche Arbeiten in höchster Qualität im Rahmen des Bauprogramms ausgeführt werden konnten.»
Üblicherweise nach einer Saison
Bei einer neuen Anlage werden üblicherweise nach einer Saison ausführliche Revisions- und Garantiearbeiten durchgeführt, führen die Bergbahnen aus. Das Matterhorn Alpine Crossing ist auf das Sommergeschäft mit Tagesausflüglern oder Sommerskifahrern ausgerichtet. Deshalb müssten die geplanten Arbeiten im Winter durchgeführt werden. In dieser Zeit sei die Verbindung der italienischen und Schweizer Gebiete zudem über die Skipisten gewährleistet. Sollten die Revisionsarbeiten rascher voran rücken, werde man die Wiedereröffnung vorziehen.
Zur langen Revisionsdauer dürften auch die harten Bedingungen am Berg beitragen. Die Bergstation auf dem Klein Matterhorn ist mit 3883 Meter über Meer die höchste Europas. Jene in Testa Grigia liegt auf 3480 Meter über Meer. Rekordverdächtig sind auch die Ticketpreise für die Retour-Fahrt über die gesamte Strecke. Sie kostet in der Hochsaison ohne Vergünstigung 240 Franken. (smt)