Die grossen Würfe sind im Tourismus heutzutage sehr rar geworden – in Zermatt VS steht ein solcher nun kurz vor der Einweihung: Mit der Matterhorn Alpine Crossing bauen die Zermatt Bergbahnen an der höchsten Alpenüberquerung per Seilbahn. Es ist eine durchgehende und ganzjährige Verbindung zwischen dem Weltkurort und dem italienischen Wintersportort Cervinia.
60 Millionen Franken kostet das letzte und fehlende Puzzlestück vom Klein Matterhorn nach Testa Grigia. Die erste Etappe vom trockenen Steg hinauf aufs Kleine Matterhorn weihten die Bergbahnen bereits 2018 ein. Kostenpunkt: ebenfalls 60 Millionen Franken.
80 Jahre lang hat man im Tourismusort von einer direkten Verbindung nach Italien geträumt. Nun wird sie am 1. Juli eröffnet und soll Zermatt touristisch noch weiter nach vorne katapultieren. Touristische Superlative, die bei einigen Einheimischen immer wieder die Angst schürt, von Touristen überrannt zu werden. Mit der Verbindung nach Italien sollen weitere Gäste aus Fernmärkten angelockt werden, die für ihre Europareise mit dem Flugzeug in Mailand landen.
CEO Markus Hasler (64) adressiert diese Bedenken auf dem offiziellen Informationskanal der Bergbahnen: «Durch die entsprechende Preisstrategie wird kein Massen- oder Durchgangstourismus gefördert, sondern das Erlebnis für Individualreisende.» Darüber hinaus haben die Bergbahnen auch Kleingruppen im Visier, wie eine Sprecherin auf Anfrage von Blick ausführt.
Die Preise für die Alpenüberquerung haben es tatsächlich in sich. Aber auch andernorts müssen Gipfelstürmer ganz schön tief in die Taschen greifen. Blick liefert den Preisvergleich.
Matterhorn Alpine Crossing
Ein Erwachsener zahlt von Zermatt nach Cervinia in der Sommersaison hin und zurück 240 Franken. Zum Vergleich: Dafür kann man kurzfristig von Zürich nach Ibiza und zurück fliegen. Eine einfache Fahrt kostet 156 Franken und dauert anderthalb Stunden. «Das Erlebnis Matterhorn Alpine Crossing ist ein Premiumangebot und fügt sich in die bestehende Preisstrategie der Zermatt Bergbahnen ein», erklärt eine Sprecherin. Im Herbst (200 Franken) und in der Wintersaison (172 Franken) ist es günstiger. Kinder unter 9 Jahren fahren gratis mit. Jugendliche erhalten einen Rabatt von 50 Prozent, genauso wie Besitzer eines Generalabonnements (GA) oder eines Halbtax.
Jungfraujoch
Der Ausflug vom Terminal in Grindelwald BE aufs Jungfraujoch und wieder zurück kostet je nach Jahreszeit zwischen 164 und 214 Franken – Besitzer eines GA oder Halbtax zahlen die Hälfte. Kinder zwischen 6 und 15 Jahren fahren für 20 Franken, jüngere gratis.
Titlis
Die Gondelfahrt von Engelberg OW hinauf auf den Titlis schlägt retour mit 96 Franken zu Buche. Für GA-Besitzer und Halbtaxbesitzer sowie Kinder zwischen 6 und 16 Jahren halbiert sich der Preis. Kinder unter 6 Jahren werden gratis befördert.
Pilatus
Wer von Kriens LU mit der Seilbahn auf den Pilatus hoch und wieder hinunter will, zahlt für das Ticket 78 Franken. Auch hier berappen GA- oder Halbtaxbesitzer sowie Kinder den halben Preis. Unter 6-Jährige gehen gratis mit.
Rigi
Die Fahrt mit der Zahnradbahn von Goldau SZ oder Vitznau LU hinauf auf die Rigi kostet retour 78 Franken. Inhaber eines GA und Kinder unter 15 in Begleitung eines Erwachsenen tuckern gratis mit. Das Halbtax halbiert den Ticketpreis.
Säntis
Wer mit der Schwebebahn von der Schwägalp AR auf den Säntis hinauf will, legt für die Retour-Fahrt 58 Franken hin. Auch hier gilt bei einem Halbtax oder GA sowie für Kinder ab 6 Jahren ein Abschlag von 50 Prozent.