Preis-Wahnsinn am Himmel geht weiter –für 10 Franken gibts 2 Tickets
Ryanair verschenkt jetzt Flugtickets!

Für 10 Franken zu zweit quer durch Europa jetten? Ein Sonderangebot der Billig-Airline Ryanair machts möglich. Wer ein Ticket kauft, kriegt obendrauf eins geschenkt. Der verrückte Preiskampf sorgt für Kritik.
Publiziert: 07.07.2021 um 13:35 Uhr
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Aktualisiert: 07.07.2021 um 15:08 Uhr
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Am Himmel tobt ein wilder Preiskampf.
Foto: AP
Nicola Imfeld

Sie fliegen wieder! Die Airlines heben dank dem Impffortschritt und den sinkenden Corona-Fallzahlen weltweit wieder öfters ab. Doch die Pandemie hat den Flugverkehr nicht teurer gemacht, im Gegenteil. Der Preiskampf am Himmel ist nach Corona heftiger entbrannt denn je. Nicht selten kosten die ÖV-Tickets zum Flughafen mehr als der Boardingpass (Blick berichtete).

Jetzt legt Ryanair nochmals nach. Die irische Billig-Airline verschenkt am heutigen Mittwoch Flugtickets! Wer am 7. Juli einen Flug bucht, kriegt ein Ticket obendrauf geschenkt. Das «Buy One Get One Free»-Angebot auf 1100 Strecken gelte für das gesamte Netzwerk, so Ryanair in einer Mitteilung.

So günstig gehts ab Basel

«Wem gefällt so ein kostenloses Angebot nicht?», frohlockt Ryanairs Marketing-Chef Dara Brady. «Der Sommer ist da, und während die Impfprogramme weiterlaufen, wollen unsere Kunden in diesem Monat die beliebtesten europäischen Hotspots besuchen.»

Schweizer Kunden profitieren nur begrenzt. Ryanair bietet hierzulande nur Flüge ab Basel nach Dublin an. Das Ticket für einen Sitzplatz im Juli kostet am heutigen Mittwoch 27 Franken – den zweiten Boardingpass gibts obendrauf geschenkt. Europaweit sind die Preise deutlich günstiger. Ab London, München oder Rom kann man zu zweit für knapp 10 Franken verreisen.

«Das ist ein Trauerspiel»

Der Wahnsinn am Himmel geht weiter – und das in Zeiten von Corona und Klimawandel. Aviatikexperte Andreas Wittmer (47) von der Universität St. Gallen kritisiert: «Das ist ein Trauerspiel, solch tiefe Preise sind nicht kostendeckend.»

Das Angebot von Ryanair bezeichnet er als «opportunistisch». Es ziele an den grösseren gesellschaftlichen Zielen im Zusammenhang mit dem Klimawandel vorbei. Experte Widmer stellt fest: «Es wird Nachfrage getriggert, die über einer natürlichen Nachfrage zu sein scheint.»

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