Prämienverbilligung per Notrecht
Konsumentenschutz und Caritas fordern Hilfe für Haushalte wegen Teuerungshammer

Einkommensschwache Haushalte drohen unter die Räder zu kommen. Weil die Energiekosten steigen, dann bald auch noch die Krankenkassen-Prämien, werden nun mehr Prämienverbilligungen gefordert.
Publiziert: 27.09.2022 um 17:30 Uhr
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Schuldenberatung der Caritas: Die Hilfsorganisation fürchtet die Zusatzbelastung einkommensschwacher Haushalte durch die steigenden Kassen-Prämien.
Foto: Keystone

Die Caritas prescht vor: Das Hilfswerk fordert einen deutlichen Ausbau der Prämienverbilligung. Es dränge, die Haushalte mit tiefen Einkommen müssten dringend unterstützt werden.

Der starke Anstieg der Krankenkassenprämien um 6,6 Prozent bringe viele Menschen an der Armutsgrenze in Bedrängnis.

«Die Politik darf jetzt nicht weiter zögern mit dem Ausbau der Prämienverbilligungen», fordert Peter Lack, Direktor Caritas Schweiz in einer Mitteilung. «Sie sind für Betroffene von existenzieller Bedeutung.» Die Prämienverbilligungen sind laut dem Hilfswerk eines der wichtigsten Mittel der Armutsbekämpfung.

Es geht dabei aber auch um Haushalte mit tieferen Einkommen, «die heute noch nicht oder nur zum Teil mit Prämienverbilligungen entlastet werden», schreibt Caritas. Diese seien nun dringend auf diese Unterstützung angewiesen.

30 Prozent mehr Prämienverbilligung

Der Konsumentenschutz schlägt in dieselbe Kerbe. Geht aber noch weiter: Er fordert mehr Prämienverbilligung per Notrecht.

«Eine Entlastung ist dringend nötig», teilt die Stiftung für Konsumentenschutz am Dienstag mit. Sie forderte den Bundesrat konkret auf, per Notverordnung die Prämienverbilligung um 30 Prozent zu erhöhen.

«Diese Prämienerhöhung ist ein herber Schlag für die Konsumentinnen und Konsumenten», wird Konsumentenschützerin Sara Stalder in der Mitteilung zitiert. Die finanzielle Belastung sei für viele Haushalte schon in den vergangenen Jahren untragbar geworden. «Diese jüngste Erhöhung, zeitgleich mit steigenden Preisen für Energie und viele andere Konsumgüter, bringt das Fass zum Überlaufen.»

Der Bundesrat müsse die Kaufkraft der privaten Haushalte jetzt schnell und spürbar stützen. «Es braucht jetzt dringend einen Rettungsschirm für Konsumentinnen und Konsumenten, nicht nur für Konzerne wie die Axpo.» (SDA/uro)

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