Portugal-Auswanderer kaufen kräftig ein
Hauspreise in Lissabon steigen auf Rekordhoch

Der Immobilienmarkt Portugals läuft heiss. Wohlhabende Ausländer decken sich mit Häusern und Wohnungen ein.
Publiziert: 15.12.2023 um 21:10 Uhr
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Portugals Hauptstadt wird laut Bloomberg-Daten von ausländischen Wohneigentumskäufern überrannt.
Foto: imago images/TheNews2

Stolze 30 Prozent: So stark kletterten die Preise für Wohneigentum in Portugals Hauptstadt allein in den letzten fünf Jahren. Lissabon ist damit teurer als Mailand, Madrid und Berlin. Das sonnige Klima und Preise, die trotz des Anstiegs immer noch nur halb so hoch sind wie in Zürich oder Paris, locken wohlhabende Ausländer nach Lissabon, weiss die Nachrichtenagentur Bloomberg. 

«Es gibt einfach nicht genug Häuser, um die Nachfrage zu befriedigen, auch wenn sich die Verkäufe abgeschwächt haben», zitiert die Agentur den Immobilienberater Savilles in Portugal. 

Nach Angaben der Confidencial Imobiliario, die Daten zum portugiesischen Immobilienmarkt sammelt, erreichte die Zahl der zur Verfügung stehenden Wohnungen in Lissabon im Jahr 2022 den niedrigsten Stand seit 15 Jahren. Das Nachsehen haben viele einheimische Familien, die in minderwertige Mietwohnungen ausserhalb Lissabons verdrängt werden. 

Immospekulation durch Steuererleichterungen angeheizt

Grund für den Run der ausländischen Investoren auf Portugals Hauptstadt: Die Anfrage wurde durch steuerliche Anreize angekurbelt. Nach der Finanzkrise schaffte die Regierung die Mietpreisbindung ab, führte ein «Goldenes Visum» ein. Dieses ebnete Auswanderern den Weg, schnell zu einer Aufenthaltsgenehmigung zu kommen. Bedingung dafür war: 500'000 Euro in Wohneigentum zu investieren. Begleitend wurden Steuererleichterungen eingeführt. 

Gleichzeitig hat man es nicht geschafft, ausreichend Wohnangebote zu schaffen. Kein Wunder, gingen die Preise dann durch die Decke. Die heutige Regierung hat versprochen, keine Anreize mehr für Ausländer zu schaffen. Das spezielle «Einreiseprogramm» wurde abgeschafft. Die angeheizte Immobilienspekulation allerdings lässt sich aber nicht so schnell abschalten.

Pedro Coelho, Geschäftsführer der Immobilieninvestmentfirma Square Asset Management, zu Bloomberg: «Letztendlich werden das warme Klima, die herrlichen Strände, der Lebensstil und die relativ niedrigen Lebenshaltungskosten des Landes weiterhin das Interesse ausländischer Investoren auf sich ziehen.» (uro)


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