So will die Swiss dem Personalmangel begegnen
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Geld für Ferienverzicht:So will die Swiss dem Personalmangel begegnen

Personalnot im Cockpit
Swiss lockt mit 2500 Franken pro Tag zum Ferienverzicht

Fliegen ist dieses Jahr deutlich teurer. Der Zenit bei den Preisen ist noch nicht erreicht. Dazu trägt neben der Inflation auch der Personalmangel bei. Swiss-Piloten sollen nun auf Ferientage verzichten.
Publiziert: 28.02.2023 um 13:03 Uhr
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Aktualisiert: 28.02.2023 um 15:41 Uhr
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Swiss-Chef Dieter Vranckx lockt mit Geld für jene, die freiwillig auf Ferientage verzichten.
Foto: Keystone
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Sarah FrattaroliStv. Wirtschaftschefin

Edelweiss-Chef Bernd Bauer (57) macht den Leuten normalerweise Lust auf Reisen – nun tut er für einmal das Gegenteil: «Die Preise werden noch einen Moment lang nach oben gehen», kündigt Bauer im «SRF Eco Talk» an. Flugtickets sind dieses Jahr deutlich teurer als in den Vorjahren. Eine Auswertung kam jüngst zum Schluss, dass etwa die Swiss diesen Sommer um fast 50 Prozent aufschlägt im Vergleich zum Vorjahr.

Bauers Aussage macht nun klar: Der Zenit ist noch nicht erreicht. Das liege unter anderem an der Inflation, begründet Bauer in der Sendung: «Unsere Zulieferer werden teurer. Wir bezahlen mehr fürs Kerosin, fürs Catering, für die Bodenabfertigung. Dadurch sind wir auch darauf angewiesen, dass die Preise nach oben gehen und dass wir mehr Umsatz machen.»

Wenig Personal trifft auf immense Nachfrage

Neben der Inflation spielt aber ein zweiter Faktor eine entscheidende Rolle: der Personalmangel. Ausgelöst unter anderem durch die Pandemie. Viele Angestellte verliessen die Flugbranche und kehren nicht wieder zurück. «Es dauert noch einige Zeit, bis man die Piloten wieder trainiert hat, bis wieder genügend Personal eingestellt ist», so Bauer.

Erschwerend kommt hinzu, dass nach den Pandemie-Jahren viele Reiselustige ihre Ferien nachholen wollen. Weniger Pilotinnen und Flight Attendants treffen auf mehr Reisende. Die Nachfrage treibt die Preise.

Swiss-Piloten können Ferientage verkaufen

Die Swiss verfolgt nun einen neuen Ansatz im Kampf gegen die Personalnot im Cockpit: Angestellte können freiwillig auf Ferientage verzichten – und erhalten Geld dafür, wie «20 Minuten» berichtet. Wer einen Ferientag abgibt, erhält dafür 1,2 Prozent des vollständigen Jahreslohnes.

Erfahrene Swiss-Piloten können auf der Langstrecke bis zu 210'000 Franken verdienen. Bei ihnen schlägt der Verzicht eines einzelnen Ferientages mit über 2500 Franken zu Buche.

Flugausfälle verhindern

Die Angestellten können aber nicht beliebig viele Ferientage zurückgeben, um den Lohn aufzubessern: Das Gesetz schreibt vier Wochen (28 Tage) vor. Nur Tage, die über dieses gesetzliche Minimum hinausgehen, dürfen an die Swiss «verkauft» werden. Wie hoch der Ferienanspruch der Swiss-Pilotinnen und -Piloten ist, hängt vom Dienstalter ab.

Die Kundschaft darf dank des Ferienverzichts darauf hoffen, dass es diesen Sommer – anders als im letzten Jahr – nicht mehr zu Hunderten Flugausfällen kommt. Die Kehrseite der Medaille: Die Flugticket-Preise dürften dadurch noch mehr steigen.

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