Auf einen Blick
- Späte Saisoneröffnung in Diavolezza-Lagalb trotz idealer Höhenlage
- Permafrost verursacht Probleme bei der künstlichen Beschneiung
- Skigebiet reicht bis 2893 Meter über Meer, eine der höchsten Alpen
Im Unterland ist die Wintersport-Saison früh und so richtig schön winterlich gestartet. Schon Ende November liefen die ersten Bahnen in tiefen Lagen. Auch kleine Skilifte in Bäretswil ZH, Urnäsch AR oder Oberägeri ZG nutzten die Gunst der Stunde und liessen die Lifte so früh laufen wie seit Jahren nicht mehr. Sehr zur Freude der Wintersportlerinnen und -sportler, die an den kleinen Liften Schlange standen. Und einen dicken Batzen in die notorisch klammen Kassen spülten.
Im Bündner Skigebiet Diavolezza-Lagalb ob Pontresina GR blieben die Pisten dagegen geschlossen – obwohl das Skigebiet am Berninapass bis auf 2893 Meter über Meer reicht und damit eines der höchsten der Alpen ist. Erst heute Donnerstag werden die Abfahrten geöffnet, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. Darunter die bekannte schwarze Piste. Sie ist mit einer Neigung von 86 Prozent die steilste präparierte Piste im Kanton Graubünden.
Wasserleitungen sind das Problem
Der späte Start in die Saison erstaunt. Kalte Tage und Nächte gab es bisher genug. Ideale Bedingungen also für die künstliche Beschneiung von Pisten also. Doch genau da liegt das Problem. Mit Kunstschnee ist es so eine Sache im Gebiet Diavolezza-Lagalb. Wasserleitungen, die zu den Schneekanonen führen, gefrieren und zerbersten. Schuld daran ist der starke Permafrost in der Region.
Diese Laune der Natur hat Auswirkungen aufs Skigebiet: Der obere Teil der Lagalb kann nicht beschneit werden. Trotz der idealen Höhenlage musste deshalb in aufwendiger Arbeit Schnee mit Pistenfahrzeugen den Berg hinauf geschoben werden, wie es im Bericht heisst. Der Schnee wurde zuvor weiter unten von Schneekanonen produziert.
«Natürlicher Schnee reicht nicht»
«Ohne technische Beschneiung kann heutzutage längst kein Skigebiet mehr aufmachen», sagt Markus Moser (55), CEO der Corvatsch, Diavolezza und Lagalb AG. «Dafür reicht der natürliche Schnee in einer solchen Trockenphase nicht mehr aus. Auch nicht in dieser Höhenlage», sagt er. Er hofft deshalb wie alle anderen Bahnbetreiber auf kräftigen Schneefall vor den Sportferien im Februar, um die verspätet gestartete Skisaison noch zu retten.