Auf einen Blick
- Törbeltal-Lift in Moosalp dringend sanierungsbedürftig, Sammelaktion läuft schleppend
- Grösster Höhenunterschied-Skilift der Schweiz, Slalomstar Ramon Zenhäusern lernte hier
- Bisher 400'000 Franken gesammelt, 1 Million Franken für Sanierung nötig
Es sieht nicht gut aus für den Törbeltal-Lift im Oberwalliser Skigebiet Moosalp. Der 1978 gebaute Skilift muss dringend saniert werden. Weil das Gelände in Bewegung ist, haben sich einige der total 20 Masten des Liftes verschoben. Deshalb stand er in der vergangenen Saison still. Schnell wurde klar, dass der Lift, welcher Wintersportler von 1883 auf 2550 Meter über Meer transportiert, nur nach einer Gesamtsanierung weiterbetrieben werden kann. Die Kosten: eine Million Franken. Eine Investition, welche die Moosalp Bergbahnen nicht selber finanzieren können.
Eine Sammelaktion sollte das nötige Geld zusammenbringen. Doch die verläuft nur schleppend, wie der «Walliser Bote» schreibt. Es sind bis heute erst 400'120 Franken zusammengekommen, wie ein Blick auf die Homepage der Bahnen zeigt – also noch nicht einmal die Hälfte. Die Lage ist offenbar dramatisch. Die Betreiber schreiben zum dürftigen Sammelergebnis: «Die Sammelaktion läuft während der Wintersaison weiter. Kommt die geplante Finanzierung bis Ende Frühjahr 2025 nicht zustande, müsste leider die schmerzhafte Entscheidung getroffen werden, den Lift ausser Betrieb zu setzen.»
Restaurantbesitzer spenden kaum
Mit seinen rund 650 Höhenmetern ist der Törbeltal-Lift der Skilift mit der grössten Höhendifferenz der Schweiz. Sein Aus wäre ein herber Verlust für das Oberwalliser Skigebiet. Es hat acht Lifte und 25 Kilometer Piste. Slalomstar Ramon Zenhäusern (32) hat dort zum ersten Mal auf Ski gestanden. Nach ihm ist auch eine Piste benannt.
200'000 Franken haben die Bergbahnen selbst zum Sammelergebnis beigesteuert. 50'000 Franken kommen von Firmen. Der Rest stammt zum grössten Teil von Bewohnern der Gemeinde Törbel VS und von Ferienwohnungsbesitzern. «Zweitwohnungsbesitzer sehen die Notwendigkeit und sind bereit, sich persönlich zu engagieren, um den geforderten Betrag zusammenzubringen», sagt Christian Lehner, Verwaltungsratspräsident der Moosalp Bergbahnen, zum «Walliser Boten». Enttäuscht ist er aber von der Spendenbereitschaft der Restaurantbesitzer.
Eine Traverse soll die Pisten retten
Was passiert mit den Pisten, wenn der historische Lift mit seinen 2045 Metern Länge abgestellt wird? Immerhin bringt er 700 Wintersportler pro Stunde zum höchsten Punkt des Gebietes. Die Betreiber des Skigebiets würden eine Traverse erstellen, wenn sie die Million nicht zusammenbekommen. So würden die Pisten des Törbeltal-Liftes trotzdem noch befahren werden können. Und nur einer der 25 Pistenkilometer verloren gehen.