Auf einen Blick
- Deutsche empört über hohe Skipass-Preise in Österreich
- Österreichische Skigebiete teurer als deutscher Europapark
- Preise in Österreich um 7 Prozent gestiegen, in der Schweiz nur 4,3 Prozent
Deutsche Wintersportler regen sich grad so richtig über die Preise für Tageskarten in Österreich auf. Über Weihnachten und Neujahr haben Zehntausende im Nachbarland ein paar Tage im Schnee verbracht – und an der Kasse über die Preiserhöhungen der Bahnen gestaunt. Die Empörung ist gross, wie die «Bild» berichtet. Das Boulevardmedium packt die ganz grossen Buchstaben aus und titelt: «Wut über Abzocke am Lift: Pro Tag! Skipass kostet in Tirol bis zu 78 Euro».
Die Deutschen vergleichen die Preise für eine Tageskarte mit denen in der Heimat. Und mit einem Tagesticket für den Europapark in Rust. Dabei schneiden die Österreicher schlecht ab. In Zahlen: In St. Anton am Arlberg kostet laut der «Bild» eine Tageskarte «heftige» 78 Euro. In Sölden sind es immer noch 73,50 Euro. «Selbst das Ticket für Jugendliche ist mit 59 Euro in dieser Skisaison deutlich teurer als ein Erwachsenen-Ticket in Deutschlands grösstem Freizeitpark», heisst es. Ein Tag im Europapark kostet für Erwachsene 52 Euro.
7 Prozent teurer in Österreich
«Sind die Ösis jetzt total abgehoben?», fragt die Zeitung. Und führt zum Vergleich die Preise des teuersten deutschen Skigebietes an: Auf der Zugspitze kostet der Skipass nur 66 Euro. In Deutschland sind die Preise im Vergleich zur Vorsaison um 4,8 Prozent gestiegen, in der Schweiz nur um 4,3 Prozent. In Österreich aber um ganze 7 Prozent.
Die hohen Preise sind auch in Österreich selbst ein grosses Thema. «Was einst ein Sport für die breite Masse war, entwickelt sich immer mehr zum teuren Luxus», schreibt die «Kronen-Zeitung». Und kommt zum Schluss: «Der Wintertourismus ist eine tragende Säule unserer Wirtschaft – und doch drohen hohe Preise, Gäste abzuschrecken.»
Wo stehen Schweizer Skigebiete?
Die vermeintlich teure Schweiz kann mit den Österreichern gut mithalten. Das hat ein grosser europäischer Preisvergleich des Ferienwohnungsportals Holidu gezeigt. So taucht die Schweiz unter den 20 teuersten Skigebieten zwar achtmal auf: Die Destinationen bewegen sich jedoch auf Augenhöhe mit der Konkurrenz aus Österreich und Italien. Am meisten berappt ein Gast in Obergurgl-Hochgurgl (A): Hier kostet eine Übernachtung plus Skipass im Schnitt 267 Franken. In der Hauptsaison sind es 341 Franken, in der Nebensaison 193 Franken.
Direkt dahinter folgt Zermatt VS mit einem Durchschnittspreis von 241 Franken – wobei die Walliser Destination dafür mit 322 Kilometern überdurchschnittlich viele Pistenvergnügen bietet. Das Podest komplettiert das deutlich kleinere Hintertux in Österreich mit 230 Franken. Nur leicht günstiger sind die italienischen Skigebiete Cortina D'Ampezzo, Val Gardena und Madonna die Campiglio. Hier müssen Gäste im Schnitt mit Kosten zwischen 195 und 220 Franken pro Tag rechnen.