Auf einen Blick
- Dichter Nebel behindert Flugbetrieb in St. Gallen-Altenrhein
- Passagiere müssen oft mit Bussen nach Memmingen fahren
- Piloten entscheiden 12 Minuten vor Landung über Ausweichflughafen
Der Nebel ist dieses Jahr in der Ostschweiz besonders dick. Vor allem die Region um den Bodensee wird derzeit täglich in Watte gepackt. Das hat Auswirkungen auf den Flugbetrieb am Flughafen St. Gallen-Altenrhein. In den letzten eineinhalb Wochen ist er phasenweise komplett zum Erliegen gekommen. An mehreren Tagen konnte kein Flugzeug mehr landen. Nur Helikopter durften noch starten und landen.
Besonders unter der Nebelsuppe leidet die People's Airline, die mehrmals täglich von Altenrhein nach Wien und zurück fliegt, wie das «St. Galler Tagblatt» schreibt. Die Embraer 170 mit den 76 Sitzplätzen der kleinen Airline mussten mehrfach ins deutsche Memmingen ausweichen – 100 Kilometer vom eigentlichen Zielort Altenrhein entfernt gelegen. Und die Passagiere von dort aus mühsam mit dem Bus in die Schweiz fahren.
Unwirsche Reaktionen der Passagiere
Das kommt bei den Reisenden nicht immer gut an. Die Passagiere würden zwar mehrheitlich verständnisvoll reagieren, sagt People's-Geschäftsführer Thomas Krutzler. «Bei Geschäftsleuten, die ihre Termine eng auf die Flugzeiten abstimmen, gibt es die eine oder andere unwirsche Reaktion», weiss er zu berichten.
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Die nebelbedingten Änderungen des Flugplanes sind aber auch für die Airline ärgerlich. Der Grund: Die Monate Oktober und November sind in der Geschäftsfliegerei wichtige und entsprechend lukrative Monate. Die Ausfälle sind laut dem CEO «schmerzhaft». Hinzu kommen die zusätzlich anfallenden Start- und Landegebühren in Memmingen und die Kosten für die Rückfahrt der Passagiere.
150 Meter Sicht nach links und rechts
Der Bodensee-Flughafen verfügt zwar über ein Instrumentenlandesystem (ILS). Die Vorschriften in Sachen Sicht der Piloten sind dennoch streng. So müssen Piloten 2,3 Kilometer in die Ferne schauen können. Und 150 Meter links und rechts vom Cockpit. Bei dichtem Nebel können sie diese Regeln nicht einhalten. Und müssen sich nach einem alternativen Flughafen umschauen.
Ob sie überhaupt in Altenrhein landen können, entscheiden die Piloten 12 Flugminuten vor einem möglichen Touch-Down. Zuweilen kommt es auch vor, dass der Flieger den östlichsten Schweizer Flughafen zwar anfliegt, dann aber durchstarten und nach Memmingen ausweichen muss.