Opfer von weiterer Erpressung
Ex-CS-Chef Thiam wittert Verschwörung gegen ihn

Eine frühere Hausangestellte des Ex-Credit-Suisse-Chefs Tidjane Thiam steht wegen Erpressung vor Gericht. Auf Instagram postet der Manager einen Betrag, in der er sich zu einem weiteren Erpressungsfall äussert. Dahinter vermutet er Attacken seiner politischen Gegner.
Publiziert: 25.07.2024 um 17:17 Uhr
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Der frühere Credit-Suisse-CEO Tidjane Thiam ist offenbar Opfer von mehreren Erpressungsaffären.
Foto: Keystone
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Michael HotzRedaktor Wirtschaft

Tidjane Thiam (61), der ehemalige CEO der gescheiterten Credit Suisse, sieht sich in der Opferrolle. Am Dienstag wurde bekannt, dass sich eine ehemalige Hausangestellte des Ivorers Anfang August in Meilen ZH vor Gericht verantworten muss. Die 43-jährige Rumänin soll Thiam per E-Mail erpresst und von ihm über eine halbe Million Franken verlangt haben. 

Am selben Tag noch meldete sich der Ex-CS-Chef selbst zu Wort. Auf Instagram veröffentlichte er einen Post, in dem er auf einen weiteren Erpressungsfall eingeht, wie «CH Media» als Erstes berichtete. Thiam bezieht sich in seiner Nachricht auf einen Erpressungsversuch auf Instagram. Schon vor gut einem Jahr hatte Thiam auf ebendieser Social-Media-Plattform verkündet, dass er in dieser Affäre bei den zuständigen Behörden Anzeige wegen falscher Identität und Erpressung erstattet habe.

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Thiam will Präsident der Elfenbeinküste werden

In seinem neuen Instagram-Beitrag schreibt der frühere CS-CEO nun, dass die Urheber des Erpressungsversuchs «leider wieder aktiv geworden sind». Diese würden damit drohen, «die von ihnen erstellten Fälschungen mit meinen politischen Gegnern zu teilen», heisst es im auf Französisch verfassten Post.

Der Hintergrund: Thiam hegt grosse politische Ambitionen. Er will im kommenden Jahr Präsident der Elfenbeinküste werden. Im Dezember ist der französisch-ivorische Doppelbürger zum Vorsitzenden der Demokratischen Partei der Elfenbeinküste aufgestiegen, wodurch er 2026 beste Chancen aufs Präsidialamt hat. Für ihn ist es eine Rückkehr in die Politik seines Heimatlandes. Ab 1998 war er rund ein Jahr lang Minister für Planung und Entwicklung, bis er nach einem Militärputsch Ende 1999 seinen Posten verlor.

Hinter dem neuen Erpressungsversuch vermutet Thiam eine Verschwörung gegen ihn und seine politischen Bestrebungen. «Einige werden vor nichts zurückschrecken, um mir zu schaden», schreibt er auf Instagram. Und weiter: «Die einzig mögliche Reaktion auf solche Machenschaften ist Entschlossenheit.» Jedem, der das gefälschte Material verwenden will, droht der frühere Manager mit strafrechtlichen Konsequenzen.

Unvergessene Spionage-Affäre

Die Liste kurioser Vorfälle rund um Thiam ist also um eine Episode reicher. Unvergessen bleibt die Spionage-Affäre während seiner Credit-Suisse-Zeit von 2015 bis 2020. Sein direkter Nachbar in Herrliberg ZH war damals Iqbal Khan (48), zu jener Zeit Chef der Vermögensverwaltung der CS und somit Untergebener von Thiam. Als dieser zur UBS wechselte, liess der Ivorer seinen ehemaligen Mitarbeiter von Detektiven beschatten. Diese Affäre kostete ihm schliesslich den Job.


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