Die Konsumentenpreise stiegen im August im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag mitteilte. Im Juni und Juli lag die Inflation jeweils bei 3,4 Prozent.
Teurer sind weiterhin vor allem die Importgüter, die im Berichtsmonat 8,6 Prozent mehr kosteten als vor Jahresfrist – nach +8,4 Prozent im Juli und +8,5 im Juni. Bei den Inlandgütern betrug die Jahresteuerung wie im Vormonat weiterhin lediglich 1,8 Prozent.
Die Inflation erreichte damit das obere Ende der Erwartungen von Ökonomen. Diese hatten mit einer Jahresteuerung von 3,3 bis 3,5 Prozent gerechnet.
Höhere Spitalpreise
Auch im Vergleich zum Vormonat Juli zogen die Konsumentenpreise im August per Saldo weiter an. Der entsprechende Landesindex der Konsumentenpreise stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozent auf den Stand von 104,8 Punkte.
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Laut BSF ist dieser Anstieg auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, unter anderem auf die höheren Preise für stationäre Spitalleistungen. Die Preise für soziale Einrichtungen sowie für Wohnungsmieten seien ebenfalls gestiegen. Hingegen seien die Preise für die Miete von privaten Verkehrsmitteln gesunken, ebenso wie jene für Laboranalysen und Treibstoffe.
Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI), anhand dessen die hiesige Teuerung mit jener in den europäischen Ländern verglichen werden kann, stieg im August zum Vormonat ebenfalls um 0,3 Prozent, was eine Jahresteuerung von 3,3 Prozent ergibt.
9,1 Prozent in der Eurozone
Trotz des weiteren Anstiegs liegt die Inflation in der Schweiz im internationalen Vergleich weiterhin auf verhältnismässig tiefem Niveau. Die Teuerung in der Eurozone etwa war im August mit 9,1 Prozent so hoch wie nie seit Einführung der Gemeinschaftswährung im Jahr 1999. In den USA lag die Inflationsrate im Juli bei 8,5 Prozent, nachdem sie im Juni mit 9,1 Prozent den höchsten Stand seit über 40 Jahren erreicht hatte.
Die Schweizerische Nationalbank hatte Mitte Juni – mit Verweis auf die anziehende Teuerung – ihren Leitzins überraschend deutlich um 0,50 Prozentpunkte auf -0,25 Prozent angehoben. Damit zog sie erstmals seit 15 Jahren die Zinsschraube wieder etwas an.
Dreht die SNB weiter an der Zinsschraube?
Die SNB dürfte laut Experten daher bald weiter an der Zinsschraube drehen: Das allgemeine Umfeld lasse zunehmend darauf schliessen, dass die Notenbank den Leitzins im September deutlich anheben wird, sagt Maxime Botteron von der CS.
Neben der Inflationsrate habe sich der Franken zum Euro leicht abgeschwächt, und die Finanzmärkte würden zunehmend erwarten, dass sowohl die EZB als auch die SNB den Leitzins im September um 0,75 Prozentpunkte erhöhen werden. Vorerst halte man aber noch an der Prognose von +0,5 Prozentpunkte fest. (pbe/SDA)