«Nicht hier, um Klein zu bereichern»
UBS will CS-Deal mit Ex-Verwaltungsrat Michael Klein stoppen

Die Credit Suisse wollte eigentlich ihr Investmentbanking-Geschäft in den USA ausgliedern. Daraus hätte der ehemalige Verwaltungsrat Michael Klein ordentlich Profit geschlagen. Nun wehrt sich die UBS gegen den Deal.
Publiziert: 22.03.2023 um 11:24 Uhr
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Aktualisiert: 22.03.2023 um 12:08 Uhr
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Die UBS will einen Deal mit dem ehemaligen CS-Verwaltungsrat Michael Klein stoppen.
Foto: Sabine Liewald
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Milena KälinRedaktorin Wirtschaft

Kaum ist die Übernahme der Credit Suisse (CS) durch die UBS beschlossen, beginnt die UBS mit «Aufräumarbeiten». Als Erstes legt die neue Super-UBS den Finger auf einen umstrittenen CS-Deal in den USA.

Die übernommene Rivalin hatte geplant, das US-Investmentbanking-Geschäft auszugliedern. Dabei hat auch der ehemalige Verwaltungsrat Michael Klein (60) seine Finger im Spiel. Nun sieht die UBS anscheinend doch noch einen Nutzen im Investmentbanking der CS.

Die UBS prüft diesen Deal, wie die «Financial Times» (FT) berichtet. «Denn der Deal wurde abgeschlossen, als der verkaufenden Bank eine Waffe an den Kopf gehalten wurde. Wir sind nicht mehr in dieser Position», sagt ein UBS-Insider zur Zeitung. «Wir sind nicht hier, um Michael Klein auf Kosten unserer Aktionäre zu bereichern.»

Klein würde extrem profitieren

Klein betreibt eine Beratungsfirma. Diese sollte in die eigenständige Einheit CS First Boston (CSFB) integriert werden. Gleichzeitig sollten grosse Teile des Geschäfts mit Übernahmeberatung und der Platzierung von Anleihen in die CSFB ausgelagert werden. Gemäss dem Finanzblog Inside Paradeplatz stammt die Idee von Klein selbst.

Im Oktober hiess es: Der bisherige CS-Verwaltungsrat Michael Klein wird aus dem Verwaltungsrat ausscheiden, um als Berater von Group-CEO Ulrich Körner die CS First Boston zu lancieren.

Die CS hatte zugestimmt, die M Klein & Company mit 45 Mitarbeitenden für 175 Millionen Dollar zu kaufen. Klein selbst sollte zudem zehn Millionen für die Beratung bei der Umstrukturierung der Investmentbank erhalten.

Nun hat die UBS ein Anwaltsteam darauf angesetzt, den Vertrag mit Klein möglichst kostengünstig aufzuheben. Insbesondere werde geprüft, ob es eine an Klein geschuldete Auflösungsgebühr streichen oder herunterhandeln kann, schreibt die «Financial Times» weiter.

Gemäss einem weiteren Insider hat sich Klein gleich nach der Übernahme mit der UBS in Verbindung gesetzt. Er habe Verständnis, dass die Abspaltung allenfalls nicht durchgeführt wird.

Was hat die UBS vor?

Was die UBS genau vorhat, ist noch unklar. CEO Ralph Hamers (57) sagte am Sonntagabend in einem Gespräch mit Analysten: «Die Stärke der Credit Suisse, insbesondere in den USA und im Technologiesektor, passt sehr gut zu unserer Strategie, wo wir wissen, dass Technologieunternehmer die Vermögensschöpfer der Zukunft sind.»

Gleichzeitig hat UBS-Präsident Colm Kelleher (65) bei der Pressekonferenz am Sonntag gesagt, man plane, das kombinierte Investmentbanking zu verkleinern. Die Abspaltungsidee scheint also noch nicht ganz vom Tisch zu sein.

UBS und Credit Suisse lehnten eine Stellungnahme gegenüber FT ab, ebenso ein Sprecher von Klein.

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