Darum gehts
- Tesla soll Kilometerzähler manipuliert haben, um Garantien schneller ablaufen zu lassen
- Sammelklage eingereicht nach Entdeckung von Diskrepanzen bei gefahrenen Meilen
- Über eine Million Elektroautos in den USA könnten von diesem Fall betroffen sein
Tesla kommt einfach nicht aus den negativen Schlagzeilen raus! Nach einbrechenden Verkaufszahlen, wegfliegenden Karosserieteilen, Produktionsstopps und Rückrufen geht es diesmal um eine Sammelklage. Und einen ungeheuerlichen Vorwurf: Der US-Autobauer von Elon Musk (53) soll Kilometerzähler manipuliert haben. Und zwar im grossen Stil, wie die Agentur Reuters berichtet.
Tesla soll die Tachos so manipuliert haben, dass sie mehr Meilen anzeigen, als sie tatsächlich gefahren sind. So läuft die Garantie der Elektroautos schneller ab. Und Tesla kann teure Reparaturen sparen, so die Vorwürfe der Kläger. Ins Rollen gebracht hat die Sache ein Kunde aus Los Angeles, der sich 2022 einen gebrauchten Tesla Model Y kaufte. Er bemerkte, dass sein Fahrzeug im Schnitt täglich 72 Meilen (116 Kilometer) anzeigte, obwohl er höchstens 20 Meilen (32 Kilometer) gefahren ist. Die Folge: Die 50'000-Meilen-Garantie lief vorzeitig ab. Er blieb auf einer Rechnung über 10'000 Dollar für eine Reparatur sitzen.
Teure Garantieverlängerungen verkauft
Die Anwälte hinter der Sammelklage behaupten, dass Teslas Kilometerzähler nicht nur auf tatsächlich gefahrenen Strecken basieren. Sondern, dass sie auch andere Faktoren wie Energieverbrauch und Fahrverhalten einbeziehen. Dies könne dazu führen, dass Fahrzeuge schneller aus der Garantie fallen – und Kunden dazu zwingen, teure Garantieverlängerungen abzuschliessen.
Die Klage könnte über eine Million Elektroautos in den USA betreffen. Tesla hat die Vorwürfe bestritten und den Fall an ein Bundesgericht in Los Angeles verwiesen. Eine öffentliche Stellungnahme des Unternehmens steht noch aus. Schon jetzt ist klar: Sollten sich die neuen Vorwürfe bestätigen, droht Tesla ein massiver Reputationsschaden.