Auf einen Blick
- Schweizer Goldraffinerien steigern Exporte in die USA auf Rekordhöhe
- Trumps Zollandrohungen schrecken US-Goldhändler auf, Lieferengpässe entstehen
- Goldexporte im Januar im Gesamtwert von knapp 18 Milliarden Franken
Die Öfen in den Schweizer Goldraffinerien laufen auf Hochtouren. Sie bedienen bis zu zwei Drittel der weltweiten Goldnachfrage. Die Exporte in die USA gehen seit kurzem durch die Decke, wie die «SonntagsZeitung» berichtet. US-Präsident Donald Trumps (78) hat mit seinen Zollandrohungen die US-Goldhändler aufgeschreckt.
Ein Blick auf die Daten der Eidgenössischen Zollverwaltung zeigt: Im Januar sind die Goldexporte in die USA auf 192,9 Tonnen hochgeschossen. Das ist ein neuer Rekord und mehr als drei Mal so viel wie noch im Vormonat. Die Fracht hat einen Gesamtwert von 15,3 Milliarden Franken. Insgesamt exportierte die Schweiz Gold im Wert von knapp 18 Milliarden Franken.
Sogar noch vor Exportschlager Chemie- und Pharma
Zum Vergleich: Die Ausfuhren der ebenfalls exportorientierte Chemie- und Pharmabranche beliefen sich im Januar auf 12,5 Milliarden Franken, so die aktuellen Zahlen der Schweizer Behörden. Im Dezember hatte die Pharmabranche die Nase noch vorn.
Vier der sieben grössten Goldraffinerien liegen in der Schweiz. Eine im Kanton Neuenburg und drei im Tessin. Wie es in so einer Raffinerie aussieht, zeigt ein Besuch von Blick im Jahr 2022 in Mendrisio TI.
«Die Schweizer Raffinieren laufen jetzt im Bereich der Transformation auf Hochtouren», sagt Christoph Wild, Präsident der Schweizerischen Vereinigung Edelmetallfabrikanten und -händler, gegenüber der «SonntagsZeitung». Es sei schwierig, die nötigen Mengen an Gold für die Produktion zu vernünftigen Konditionen zu erhalten. Deshalb gebe es Lieferengpässe.
Gemäss Zahlen der Zollverwaltung beliefen sich die Goldimporte im Januar auf 286 Tonnen. Gesamtwert: 17,3 Milliarden Franken.