Es ist eine sehr umfassende Lohnstatistik, die der Bund am Mittwoch veröffentlicht hat. Alle zwei Jahre werden die Unternehmen gefragt, wie viel sie ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bezahlen. Das Resultat der Erhebung ist ein tiefer Einblick ins Portemonnaie von Herrn und Frau Schweizer.
Die gute Nachricht vorweg: In den vergangenen zehn Jahren – der Erhebungszeitraum ist von 2012 bis 2022 – sind die Löhne in fast allen Berufen gestiegen. Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat die Daten so aufbereitet, dass sich die Entwicklung der Löhne vergleichen lässt.
Es gibt ganz wenige Verlierer und sehr viele Gewinner. Blick hat die Daten analysiert und zeigt dir in der Grafik, ob und wie stark der Lohn in deinem Beruf zugelegt hat.
Reallöhne sind über zehn Jahre gestiegen – Trend ist aber schlecht
Der Medianlohn über alle Berufsfelder hinweg ist um 5,4 Prozent gestiegen – von 6439 auf 6788 Franken. Wie ein Budget für eine Schweizer Durchschnittsfamilie somit im Detail aussieht, zeigt die Blick-Analyse vom März.
Wichtig anzumerken ist zudem, dass die Inflation im gleichen Zeitraum 3,3 Prozent betrug. Somit sind die Löhne stärker gestiegen als die Preise – wir können uns heute für unser Geld mehr leisten als noch vor zehn Jahren. Aber: Der kurzfristige Trend bei den Reallöhnen ist rückläufig. In den letzten drei Jahren war die Inflation im Schnitt höher als der Anstieg der Löhne. Das spürt man im Portemonnaie.
Die grössten Gewinner im Zeitraum von 2012 bis 2022 sind die Müllmänner und -frauen. Das Abfallentsorgungspersonal verdient nun 1200 Franken mehr. Allerdings ist ihr Monatslohn mit 5404 deutlich unter dem berufsunabhängigen Medianlohn. Die grossen Verlierer hingegen sind die Lehrkräfte: 2012 kamen sie noch auf 9998 Franken pro Monat, zehn Jahre später sind es noch 9375 Franken – ein Minus von 6 Prozent.