Neue Studie zeigt: Auch eine Schweizer Firma ist unter den Top 5
Wenige Grosskonzerne müllen die ganze Erde zu

Die Analyse von 1,8 Millionen Kunststoffabfällen kommt zum alarmierenden Ergebnis, dass die Hälfte davon auf nur gerade 56 Unternehmen zurückzuführen ist. Rund ein Viertel sogar allein auf fünf.
Publiziert: 25.04.2024 um 12:05 Uhr
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Aktualisiert: 30.04.2024 um 16:02 Uhr
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Plastikmüll ist auf der ganzen Welt zu finden und wird zunehmend zu einem Umweltproblem.
Foto: imago/Arnulf Hettrich
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Olivia RuffinerRedaktorin

Bei einem Spaziergang im Wald ist es keine Seltenheit, dass man neben Pilzen, Blumen und Insekten auch ein Zigarettenpäckchen oder eine Schoggi-Verpackung bestaunen kann. Diese Abfälle stehen nun im Fokus einer Studie, die in der Fachzeitschrift «Science Advances» am Mittwoch publiziert worden sind.

Die Umweltstudie kommt zu dem Ergebnis, dass mehr als die Hälfte des weltweiten Plastikmülls allein aus Verpackungsmaterial von 56 Grosskonzernen besteht. Die Studie analysierte 1,8 Millionen Kunststoffabfälle, die von Freiwilligen in 84 Ländern über einen Zeitraum von fünf Jahren gesammelt wurden.

Coca-Cola ist der Spitzenreiter

Von den identifizierten Abfallstücken stammten 11 Prozent vom Getränkehersteller Coca-Cola. Zu dem Konzern gehört neben der klassischen Cola-Brause auch Getränkemarken wie Fanta, Schweppes und Monster Energy. Auf dem zweiten Platz folgt der direkte Konkurrent des Brauseherstellers: PepsiCo.

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Zu den Top fünf, die gesamt für 24 Prozent des Plastikmülls weltweit verantwortlich sind, zählt auch der Schweizer Konzern Nestlé. Von den identifizierbaren Müllteilen führte das Forschungsteam der University of California gut 3 Prozent auf die Mutter von Kitkat, Smarties und Vittel-Wasser zurück. Starbucks, dessen Kaffeeprodukte eigentlich seit 2018 zu Nestlé gehören, wird als eigenes Unternehmen auf Platz 22 geführt.

Die Autoren betonen im Diskussionsteil der Studie, dass rund 50 Prozent der gesammelten Objekte nicht auf einen Hersteller zurückzuführen waren. Sie nehmen an, dass daher der Anteil der Grosskonzerne am weltweiten Plastikmüll deutlich höher ausfallen könnte.

EU ergreift erste Massnahmen

Das zunehmende Plastikmüll-Problem wird auch auf politischer Ebene angegangen. Am gestrigen Mittwoch verabschiedete das EU-Parlament ein Verbot von bestimmten Einweg-Verpackungen – für Obst und Gemüse beispielsweise. Die Massnahmen sollen bis 2030 in allen EU-Staaten eingeführt werden.

Dieser Schritt erfolgt auf den Rekordstand an Verpackungsabfällen in den EU-Staaten. Die Statistikbehörde Eurostat erhob bei der aktuellsten Analyse 188,7 Kilogramm Verpackungsmüll pro Einwohner in der EU – Tendenz steigend.

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