Neue CS-Studie zum Tourismus
Diese Kantone leiden unter dem Gästeschwund

Wenn die ausländischen Touristen ausbleiben, leiden nicht nur die Städte. Auch die Ferienkantone schmerzen die Einbussen. Wie stark wer betroffen ist, besagt eine neue Studie.
Publiziert: 22.05.2020 um 16:24 Uhr
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Aktualisiert: 22.05.2020 um 17:39 Uhr
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Das Berner Oberland, ein Traum. Vor allem für ausländische Touristen in diesem Jahr. Die Region stellt sich nun auf einen massiven inländischen Wettbewerb um Schweizer Gäste ein.
Foto: Switzerland Tourism

«Der Kampf um inländische Touristen ist eröffnet», schreibt Alexander Lohse, Autor der neuen Studie der Grossbank Credit Suisse (CS). Die Frage sei nun, für welche Regionen sich die Gäste entscheiden würden.

Der CS-Ökonom hat untersucht, welche Kantone und deren Hauptorte am meisten von den ausländischen Touristen abhängen. Wohl wissend: Die inländische Nachfrage kann das Ausbleiben der Amerikaner, Asiaten, aber auch Deutschen nicht kompensieren.

Berner Oberland und Innerschweiz

Schweizer Hotelgäste bevorzugen demnach Übernachtungen in den Bergregionen. Weniger in deren Fokus stünden die Grossstädte Basel, Bern und Genf. Hier sind die Kantone und Kantonshauptstädte die Verlierer, die stark von den ausländischen Gästen abhängen. In der Sommersaison 2016 bis 2019 waren es laut CS das Berner Oberland, Luzern und Zürich.

Letztere sei vielleicht eine Ausnahme. Denn Zürich und die Region profitiere normalerweise von Grossanlässen und Geschäftsreisen, welche diesen Sommer allerdings nur eingeschränkt stattfinden würden.

Laut Lohse würden diese Grossstädte in diesem Sommer massiv unter den ausbleibenden ausländischen Touristen leiden. Auch die Kantone und Regionen Luzern (Vierwaldstättersee) und das Berner Oberland haben den Ausfall vieler asiatischen Reisenden zu beklagen (BLICK berichtete). Das schlägt sich bei den Logiernächten nieder.

Graubünden, Wallis und Tessin

Besser sei der Ausblick für die Tourismusgebiete in den Bergregionen, wie Graubünden, das Wallis oder die Ostschweiz sowie das Tessin. Diese hingen weniger von ausländischen Gästen ab und würden diesen Sommer wohl noch stärker im Fokus der inländischen Reisenden stehen.

Die Verteilung der Übernachtungen in der Sommersaison 2016-2019 im Detail: Mit 15 Prozent Anteil inländischer Touristen liegt der Kanton Graubünden an der Spitze. Es folgt das Tessin, die Region Zürich und das Wallis mit einem Inland-Anteil bei den Übernachtungen von über 10 Prozent.

Doch auch ausserhalb der Sommerferienzeit heisst es: Der Wettbewerb gegen die sinkende Auslastung wird auch in den Bergen härter.

Hotels im April und Mai praktisch ohne Gäste

Die Folgen der Coronakrise auf den Tourismus zeigten sich bereits im März, als die Einschränkungen im In- und Ausland verhängt wurden. Die Übernachtungen brachen laut dem Bundesamt für Statistik (BFS) im Vergleich zum Vorjahr um 62 Prozent ein.

Laut der CS könnte das Bild im April und Mai noch düsterer ausfallen. Die Hotellerie rechne in diesen Monaten mit einer Auslastung von lediglich 8 beziehungsweise 9 Prozent, heisst es.

Gemäss der Weltorganisation für Tourismus UNWTO waren per 6. April 2020 96 Prozent der Weltdestinationen aufgrund der Covid-19-Reisebeschränkungen nicht zugänglich. Im Laufe des Jahres stehen zwar Lockerungen an. Laut CS werden internationale Reisen 2020 nur eingeschränkt möglich sein. (uro/SDA)

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