Für die Bevölkerung der Schweiz sind (Auffrischungs-)Impfungen gegen das Coronavirus auch im angelaufenen Jahr gratis. Doch die Bereitschaft zur Covid-Impfung hat in den letzten Monaten stark nachgelassen. Von den über 65-Jährigen erhielten in den zurückliegenden sechs Monaten lediglich noch 37 Prozent entweder eine Erstimpfung oder eine Auffrischung, berichtet die «NZZ».
Laut dem Bericht hat sich die Schweiz «bei der Bestellung von Covid-Impfstoffen verkalkuliert». Die Zeitung stützt sich auf Zahlen des Bundesamts für Gesundheit (BAG). Der Schweiz wurden bis Stichtag 27.12.2022 insgesamt 32,6 Millionen Dosen ausgeliefert, davon aber wurden knapp 17 Millionen verabreicht. Ans Ausland seien nur 4,2 Millionen Dosen gegangen.
Impfbereitschaft geringer als gedacht
Somit ist die Rechnung nicht aufgegangen, nach der sich allfällige Überschüsse leicht an andere Länder abgeben liessen. Weil jede Charge von Impfstoffen ein Verfallsdatum hat, musste die Schweiz Millionen Dosen vernichten. Bis Ende 2022 wurden so rund 3,4 Millionen Impfdosen entsorgt. Darin nicht eingerechnet, so die «NZZ», seien knapp 7,8 Millionen Dosen, die die Schweiz in einem Lagerhaus in Belgien aufbewahren liess. Deren Entsorgung fand im Herbst statt.
Laut dem Zeitungsbericht zählt die Schweiz weltweit zu den Ländern, die sich relativ zu ihrer Bevölkerungszahl am meisten mit Impfstoffen eingedeckt haben – laut BAG sei dies auf eine «auf Sicherheit basierenden Strategie» zurückzuführen. (uro)