Tina Turner (82) und ihr Mann, Musikmanager Erwin Bach (65), haben ein Anwesen in Stäfa ZH erworben. Das hundertjährige Landgut mit dem Namen Steinfels umfasst 24’000 Quadratmeter, hat 10 Gebäude, einen Teich, Bach, Swimmingpool und Bootssteg. Der Wert dürfte bei 70 Millionen Franken liegen, sagen Insider. Nicht schlecht für einen Zweitwohnsitz!
Dieser Kauf sorgt für Aufsehen und bringt das rechte Zürichseeufer nun noch mehr ins Gespräch. Er dürfte eine Sogwirkung auf die Preise am See haben. Eine Studie des Immobilienberaters Iazi für die «Handelszeitung» macht deutlich, dass die Preise für Luxusimmobilien am Zürichsee in den vergangenen zwei Jahren noch einmal explodiert sind.
34 Millionen für eine Luxusvilla
Nicht einmal Corona konnte diese Entwicklung stoppen. Verglichen wurde die Entwicklung der teuersten 10 Prozent aller Luxusvillen. Am stärksten stiegen die Preise innert zwei Jahren in Küsnacht ZH, wo sie derzeit bei 34 Millionen für eine Luxusvilla liegen (plus 19 Prozent). In der zweitteuersten Goldküstengemeinde Erlenbach ZH liegen die Preise bei 12,9 Millionen.
In Stäfa ZH hingegen, wo sich die «Queen of Rock», die eigentlich in Küsnacht wohnt, nun eine weitere Residenz gesichert hat, sind die Preise bislang noch moderat. Der Durchschnittspreis einer Luxusvilla bewegt sich hier bei 4,5 Millionen.
Noch «günstiger» ist es in Rapperswil-Jona SG, wo Roger Federer (40) seine neue Residenz auf einem 16'000 Quadratmeter grossen Grundstück für 50 Millionen baut. Dort kann eine Luxusvilla für 3,2 Millionen erworben werden. Tendenz aber stark steigend.
Preise gehen durch die Decke
«Selbst mit dem Lohn eines Bundesrates kann man sich nur knapp ein Plätzchen an der Goldküste leisten», sagt Studienautor Donato Scognamiglio. «Eine ständig steigende Nachfrage lässt die Preise durch die Decke gehen.» Und Tina Turners Zweitwohnsitz in Stäfa dürfte diese Entwicklung weiter vorantreiben.
Claude Ginesta von Ginesta Immobilien sagt: «Promis haben eine Sogwirkung. Auch reiche Menschen wollen gerne eine Celebrity als Nachbarn haben.»
Immer mehr Wohlhabende finden in den drei Kerngemeinden der Goldküste – Küsnacht, Erlenbach und Herrliberg – nichts mehr. «In der Nähe der Stadt Zürich finden Sie fast keine grossen Grundstücke mehr», sagt Gerhard Walde von Walde Immobilien zur «Handelszeitung». «Vor allem aus diesem Grund weichen vermögende Leute nach Stäfa oder Meilen aus.»
Der Stäfner Gemeindepräsident Christian Haltner (65) freut sich. «Jetzt ist Stäfa en vogue.» Seine Prognose: «Bis 2030 wird die ganze Seeseite bis Rapperswil vom Boom erfasst sein.» (pbe)