Nach Still-Verbot in England
Das sind die Still-Regeln bei den Schweizer Airlines

Das Kind im Flugzeug stillen, damit es den Druckausgleich machen kann: Davon wurde eine 28-jährige Mutter in England abgehalten. Wie sieht es bei den Schweizer Airlines aus?
Publiziert: 09.08.2023 um 20:04 Uhr
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Chelsea Williams (rechts mit Baby) reist mit ihrer Familie von Manchester nach Spanien. Vor dem Start war die Welt noch in Ordnung.
Foto: Chelsea Williams

Beim Abflug in Manchester (Grossbritannien) kommt es in einem TUI-Flugzeug zum Eklat: Das Kabinenpersonal weist die 28-jährige Chelsea Williams an, ihr Baby nicht zu stillen. Williams sagt, dass ihr Baby daraufhin zu schreien begonnen habe und offensichtliche Schmerzen gehabt habe. Erst als das Tui-Flugzeug die Reiseflughöhe erreichte, darf Williams ihr Baby stillen. Tui hat sich später dafür entschuldigt. Blick hat darüber berichtet.

Stillen hilft beim Druckausgleich

Eltern wissen: Der sich verändernde Druck im Flugzeug kann Babys zum Schreien bringen. Damit das weniger passiert und der Druckausgleich beim Kleinkind klappt, hilft es, wenn Mütter ihre Babys stillen. Auch der Nuggi oder ein Schoppen können nützen. Der Grund: Durch das Schlucken wird beim Baby die Verbindung zwischen Rachenraum und Mittelohr hergestellt.

Auch Zara liess nicht still Stillen

Öffentlich stillen ist auch in der Schweiz immer wieder ein Thema. 2018 flog eine 22-Jährige Mutter aus einer Zara-Filiale im Einkaufscenter Shoppi Tivoli in Spreitenbach AG. Der Grund: Sie stillte ihren sechs Monate alten Sohn im Laden. Der Rauswurf geschah, obwohl sie ihr Baby unter dem T-Shirt trinken liess und nichts zu sehen war. «Ich stillte so diskret, dass man meinte, er schlafe. Niemand hat mich angeschaut – es fiel gar nicht auf», sagte die junge Mutter damals zu Blick. Doch ein Sicherheitsmann wurde auf sie aufmerksam. Er stellte sie vor die Wahl, entweder sofort damit aufzuhören oder er müsse sie raus begleiten. Zara tat der Vorfall später leid. In einem Schreiben an die stillende Mutter schob die Modekette damals die Schuld dem Security-Mitarbeiter zu, der «wahrscheinlich nach seiner eigenen Meinung agiert» habe.

Öffentlich stillen ist auch in der Schweiz immer wieder ein Thema. 2018 flog eine 22-Jährige Mutter aus einer Zara-Filiale im Einkaufscenter Shoppi Tivoli in Spreitenbach AG. Der Grund: Sie stillte ihren sechs Monate alten Sohn im Laden. Der Rauswurf geschah, obwohl sie ihr Baby unter dem T-Shirt trinken liess und nichts zu sehen war. «Ich stillte so diskret, dass man meinte, er schlafe. Niemand hat mich angeschaut – es fiel gar nicht auf», sagte die junge Mutter damals zu Blick. Doch ein Sicherheitsmann wurde auf sie aufmerksam. Er stellte sie vor die Wahl, entweder sofort damit aufzuhören oder er müsse sie raus begleiten. Zara tat der Vorfall später leid. In einem Schreiben an die stillende Mutter schob die Modekette damals die Schuld dem Security-Mitarbeiter zu, der «wahrscheinlich nach seiner eigenen Meinung agiert» habe.

Stillen in Schweizer Airlines

Wie ist das Stillen in den Schweizer Airlines geregelt? Edelweiss-Sprecher Andreas Marti antwortet: «Auf Edelweiss-Flügen ist das Stillen bei Start und Landung sowie während des ganzen Fluges erlaubt. Das Trinken hilft dem Baby mit dem Druckausgleich und wirkt zudem beruhigend.» Ähnlich klingt es bei Easyjet: «Unter Einhaltung der üblichen Sicherheitsregeln, die für alle Fluggäste gelten, ist bei easyJet das Stillen während der Start- und Landephase erlaubt. Es wird sogar oft empfohlen, da dies bei Babys dazu beiträgt, die Ohren freizubekommen.»

Regelung bei der Swiss

Auch kein Problem ist das Stillen bei der Swiss. Mediensprecher Kavin Ampalam schreibt: «Grundsätzlich ist das Stillen während des gesamten Fluges möglich. Unser Reglement sieht vor, dass während Start und Landung, wenn Mutter und Kind mit dem spezifischen Schlaufengurt angeschnallt sein müssen, das Kind seitlich zur Mutter positioniert wird.»

Babys am Flughafen

Der Flughafen Zürich bietet im Passagierbereich A einen «Family Service» an: Wickeltische, Schlaf- und Stillzimmer, Babypflegemittel und eine Essecke mit Mikrowelle, Geschirr, etc. stehen bereit.

Auch können dort Babyprodukte gekauft werden. Es ist jederzeit eine Ansprechperson vor Ort, die auch kleinere medizinische Fälle versorgt und bei Bedarf ärztliche Hilfe aufbietet. Auf einen Hütedienst wird allerdings verzichtet. Die Family Services sind kostenlos für alle Passagiere aller Airlines.

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