Am Mittwoch hatte Samih Sawiris (65) seinen grossen Auftritt. Der ägyptische Investor präsentierte vor fast 1000 Interessierten sein Marina-Projekt auf der Industriebrache Isleten an den Gestaden des Urnersees. Er will auf dem Gelände, das bereits ihm gehört, ein 3- oder 4-Sterne-Hotel mit 50 Zimmern erstellen. Zudem sollen in Nebengebäuden noch einmal 100 Zimmer entstehen, deren Gäste die Leistungen des Hotels in Anspruch nehmen können. Der heutige Hafen wird ins Landesinnere verschoben. 50 neue Jobs sollen entstehen.
Schon seit 14 Jahren hat Sawiris dieses Projekt im Kopf. Nun sei der Moment gekommen, den künstlich angelegten Yachthafen samt Tourismusdorf zu realisieren. Die Gemeinden Seedorf UR und Isenthal UR, auf deren Gebiet das Gelände liegt, sind Feuer und Flamme für das Projekt. Ebenso der Kanton Uri.
Kein Projekt für Einheimische?
Widerstand gibt es allerdings bereits jetzt aus der Bevölkerung. Die Vorwürfe: Das Ganze sei kein Projekt für die Urnerinnen und Urner. Sondern nur für reiche Ausländer. Die Ängste: Einheimische würden keinen bezahlbaren Wohnraum mehr finden. Zudem würde die Natur unter dem Bauvorhaben leiden. So die wichtigsten Voten an der Info-Veranstaltung.
Nach dem offiziellen Teil der Info-Veranstaltung mischte sich Sawiris unters Volk und tauschte sich beim Bier mit den Leuten aus. Nun macht er erste Eingeständnisse, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet. Das Projekt soll kleiner werden. «Wir werden probieren, das Projekt so auszuarbeiten, dass es Befürworter findet», sagt er im Bericht. «Indem wir Kritik berücksichtigen und nicht an der Bevölkerung vorbeiplanen.»
Zahl der geplanten Gebäude zu gross
Sawiris sei froh um die kritischen Bemerkungen aus dem Volk. Nur so habe er die Möglichkeit, das Projekt zu verbessern. Die Zahl der geplanten Gebäude sei zu gross, das habe er bereits feststellen müssen. Das geplante Marina-Projekt soll also redimensioniert werden.
Sawiris ist ein gebranntes Kind. Ein erstes Marina-Projekt in Flüelen UR ist bereits am massiven Widerstand der Bevölkerung gescheitert. Auch gegen das aktuelle Vorhaben in der Isleten wurde vor einigen Tagen eine Petition mit 3700 Unterschriften eingereicht – bevor das Projekt überhaupt vorgestellt wurde.