Nach interner Beruhigungsmemo wegen Kurs-Einbruch der Grossbank
Jetzt will Credit Suisse Kunden und Investoren beruhigen

Die Credit Suisse sieht sich mit der laufenden Strategieüberprüfung auf Kurs. Angesichts zahlreicher spekulativer Medienberichte in den vergangenen Tagen sah sich die Grossbank offenbar dazu veranlasst, einen Zwischenstand zu kommunizieren.
Publiziert: 26.09.2022 um 09:12 Uhr
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Aktualisiert: 26.09.2022 um 10:15 Uhr
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Die Credit Suisse kommt einfach nicht aus den Negativschlagzeilen raus.
Foto: imago images/Geisser

Die Credit Suisse steht gewaltig unter Druck. Die Aktie ist am Freitag um 12 Prozent auf noch 4.07 Franken abgestürzt. So billig wurde das Bank-Papier noch nie gehandelt. Entsprechend gross ist die Nervosität auf der Teppichetage und bei den Angestellten.

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In einem von CEO Ulrich Körner und Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann unterzeichneten Memo versuchte die Bank, die Angestellten zu beruhigen. Und bekräftigte den Zeitplan für die «umfassende Strategieüberprüfung» der Grossbank.

Die Spekulationen in den Medien und am Markt hätten «verständlicherweise» Fragen von Kunden und Kollegen aufgeworfen, die sich Klarheit über die zukünftige Ausrichtung der Bank wünschten, räumt die CS-Führungsspitze in dem Memo ein.

Verkäufe nicht ausgeschlossen

Heute Montag gibts dann auch eine Beruhigungspille für die Öffentlichkeit. In einer Medienmitteilung gibt sich die angeschlagene Grossbank zuversichtlich. Man komme mit der umfassenden strategischen Überprüfung, einschliesslich möglicher Veräusserungen und Verkäufe von Vermögenswerten, gut voran, heisst es.

Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung würden Alternativen erwägen, welche über die letztjährige Strategieüberprüfung hinausgingen. Einige strategische Initiativen würden derzeit umgesetzt, welche auch mögliche Verkäufe umfassten.

Wie bereits mehrfach angekündigt, will die Bank über die Ergebnisse der Strategieüberprüfung bei der Veröffentlichung der Zahlen zum dritten Quartal am 27. Oktober informieren.

Umbenennung in «First Boston»?

Die CS hatte das Strategie-Update bereits Ende Juli zusammen mit dem Austausch des CEO angekündigt. Seither brodelt die Gerüchteküche: So war in den vergangenen Tagen über verschiedenste Strategieanpassungen spekuliert worden.

Unter anderem über eine mögliche Wiederbenennung der US-Investmentbank in «First Boston», über einen grossen Stellenabbau oder eine Aufspaltung der Investmentbank in drei Teile. Einen Ausstieg der Investmentbank aus dem US-Geschäft hatte die CS-Medienstelle allerdings dementiert.

Die Aktien der Credit Suisse legten am Montag gegen 10 Uhr um 1,5 Prozent auf 4,131 Franken zu, während der Gesamtmarkt SMI um 0,4 Prozent im Minus stand. Aktuell sind die Titel der zweitgrössten Schweizer Grossbank nicht einmal mehr halb so viel wert wie Ende 2021. Kurse von über 10 Franken wie zuletzt im November 2021 rücken damit in immer weitere Ferne. Zu Spitzenzeiten im Jahr 1998 war eine CS-Aktie einst 96,50 Franken wert gewesen. (pbe/SDA)

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