Letzte Woche kam es bei der Credit Suisse zum Knall auf der Teppichetage. Nach zweieinhalb Jahren an der Spitze der Credit Suisse (CS) und einem Quartalsverlust von 1,6 Milliarden Franken nimmt Thomas Gottstein (58) den Hut. Der Nachfolger steht bereits parat. Mit Ulrich Körner (59) hat die CS eine interne Nachfolgelösung gefunden. Und eine neue Strategie verkündet.
Was bei den Aktionären kaum für Begeisterung sorgte – der Aktienkurs kam nicht zum Fliegen – kommt auch bei den Ratingagenturen nicht gut an. Moody's hat ihr Rating für vorrangige ungesicherte Verbindlichkeiten und Einlagen der Credit-Suisse-Gruppe auf «Baa2» von «Baa1» herabgestuft sowie den Ausblick auf «negativ» bestätigt. Das langfristige Rating wurde ebenfalls um eine Stufe auf «A2» gesenkt.
Neupositionierung der Investmentbank
Die Herabstufung der CS-Ratings widerspiegle die Herausforderungen, denen sich die Gruppe bei der Umsetzung der angekündigten Neupositionierung ihrer Investmentbank in einem schwierigeren makroökonomischen und Marktumfeld gegenübersehe, erklärte Moody's in der Nacht auf Dienstag.
Als weitere Gründe nannte Moody's die hohen Verluste der Bank in diesem Jahr und die Anzeichen für eine Erosion der Marktanteile im Investment Banking. Die Stabilisierung der Gruppe unter der Leitung eines neuen Führungsteams werde nun Zeit erfordern.
Ausblick auf «negativ» gesenkt
Auch Standard & Poor's (S&P) versieht das CS-Rating neu mit einem negativen Ausblick. S&P betont in einer am Montag publizierten Studie die möglichen Rückschläge, die das neue Management bei der Neuausrichtung ihrer Strategie erleiden könnte. Daher werde der Ausblick für das «BBB»-Rating der Gruppe auf «negativ» gesenkt. Gleiches gelte für die Einstufung «A/A-1» für die operative Gesellschaft Credit Suisse AG.
Die CS-Aktie sackte am Dienstag nach der Herabstufung durch Moody's und S&P regelrecht ab und verlor zwischenzeitlich mehr als 5 Prozent ihres Werts.
(SDA/pbe)