Der letzte Sonntag war rekordverdächtig für die Schweizer Fluggesellschaft Helvetic Airways. 16 Flugzeuge absolvierten 97 Flüge und rund 155 Blockstunden – das ist die Zeit zwischen dem Entfernen der Bremsklötze vor dem Start und deren Anlegen nach der Landung. Befördert wurden 9189 Fluggäste. «Mehr geht aus Zürich und Bern heraus nicht für eine Regionalfluggesellschaft», sagt Helvetic-CEO Tobias Pogorevc (52) zu Blick.
Nicht immer lief es diesen Sommer so rund. Zwar gab es keine Flugannullierung zu verzeichnen, aber auch Flüge von Helvetic Airways waren oft verspätet. «Wenn wir wegen eines Streiks in Frankreich eine andere Route fliegen müssen und dabei 15 Minuten verlieren, resultiert daraus bis Ende des Tages eine Gesamtverspätung von manchmal zwei oder mehr Stunden», rechnet Pogorevc vor. Überzeit für die eigene Belegschaft, die sich dann auch noch mit verärgerten Passagieren herumschlagen muss, obwohl sie keine Schuld an den Verspätungen trägt.
500 Franken Herbstprämie
Um das Personal bei der Stange zu halten und weil ein heisser Herbst bevorsteht, will Pogorevc eine ausserordentliche Belohnung darreichen – nicht mit einem Bonus zu verwechseln. Banker und Multimillionär Martin Ebner (78), seit 2006 Alleineigentümer der Helvetic Airways, sagt sofort zu.
So erhalten alle Mitarbeitenden von Helvetic Airways unabhängig ihrer Funktion oder Dienstdauer mit dem August-Lohn eine «Herbstprämie» von 500 Franken zugesprochen.
Reduzierter Winterbetrieb
Am heutigen 23. August hat Helvetic Airways ausserdem in Warschau (Polen) das 18. Flugzeug in Empfang genommen, eine Embraer 190. Das Flugzeug wird auch dringend benötigt.
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«Im Winter 2023 werden aufgrund von Wartungsarbeiten nicht alle Flugzeuge zur Verfügung stehen», erklärt Pogorevc. Damit wird ein reduziertes Flugprogramm angeboten. Die Flüge im Auftrag von Swiss werden durchgeführt, dazu Charterflüge im Auftrag von Reiseveranstaltern nach Kittilä (Finnland), Evenes (Norwegen) und Hurghada (Ägypten) sowie Charterflüge für Teams im Rahmen des Spengler Cups in Davos GR. Eigene Linienflüge gibt es nicht. «Für die Passagiere ändert sich nichts, weil gar keine Linienflüge ausgeschrieben sind», versichert Pogorevc.
Ab dem Sommerflugplan 2024, der Ende März beginnt, werde Helvetic Airways wieder permanent mit 16 Flugzeugen in der Luft sein.