Johnson & Johnson unterbricht seine Studie zu einem potenziellen Impfstoff gegen das Coronavirus. Ein Proband sei erkrankt, teilte der Pharmakonzern mit.
Es ist nicht der erste Pharmakonzern, der seine Studien zum Corona-Impfstoff unterbrechen muss. Schon im September vermeldet Pharma-Riese Astra Zeneca Komplikationen mit einem Probanden. Nun hat auch Johnson & Johnson Schwierigkeiten.
Was dem erkrankten Probanden genau fehlt, ist bisher unklar. Der US-Pharmakonzern will wegen Schutz der Privatsphäre des Probanden keine weiteren Informationen bekannt geben. Laut Johnson & Johnson könnte der Erkrankte auch ein Placebo erhalten haben. Ausserdem seien «unerwünschte Ereignisse» Bestandteile jeder Studie.
Schon weit gekommen
Die Studie war bereits weit fortgeschritten. Am 23. September hat das Unternehmen die letzte und entscheidende Phase der klinischen Tests gestartet. An bis zu 60'000 Freiwilligen soll sie die Wirksamkeit des Stoffes überprüfen. Geplant war, bis Anfang 2021 die ersten Impfstoffdosen bereitzuhaben.
Johnson & Johnson ist mit diesem Plan nicht allein. Mehrere Hersteller sind bereits in dieser Phase der Studie. Bisher konnte von keinem die Wirksamkeit nachgewiesen werden.
Bereits Verträge parat
Obwohl noch nicht sicher ist, ob der Impfstoff von Johnson & Johnson nützt, hat sich die EU-Kommission bereits Bezugsrechte gesichert. Rund 200 Millionen Menschen sollen davon profitieren. (lui/SDA)