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Motivationsexpertin Caroline Theiss über ihre Rezepte gegen die «Aufschieberitis»
«Machen Sie eine Steuerparty!»

Viele warten bis zum letzten Moment. Andere kommen erst in die Gänge, wenn die Mahnung ins Haus flattert. Die Steuererklärung macht die wenigsten froh. Wie man sich überwindet und gleich auch fürs Leben lernt, erklärt eine Expertin.
Publiziert: 04.03.2019 um 07:39 Uhr
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Aktualisiert: 20.03.2019 um 10:36 Uhr
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Für die meisten wäre die Pflicht eigentlich keine grosse Arbeit. Das aber weiss zwar der Verstand, doch das Unbewusste sperrt sich, erklärt die Selbstmanagement-Trainerin Caroline Theiss.
Foto: Rainer Wolfsberger
Interview: Julia Fritsche

BLICK: Die Steuererklärung auszufüllen, ist für viele lästige Pflicht. Wo liegt das Problem?
Caroline Theiss*:
Steuererklärungen sind für die meisten langweilig und kompliziert. Deshalb schieben viele die Aufgabe vor sich her. Der Verstand weiss, dass es meist gar keine grosse Sache ist. Das Problem ist aber, dass unser Verhalten im Alltag vor allem vom unbewussten Teil unserer Psyche gesteuert wird. Dieser lässt sich nicht so leicht überzeugen, die unangenehme Arbeit zu erledigen. Dazu kommt, die «Belohnung» – also die Steuerrechnung – ist auch kein Anreiz.

Wie überwindet man sich trotzdem, die lästige Pflicht zu erledigen?
Es lohnt sich, tiefer in sich zu blicken. Denn es gibt verschiedene Gründe für die Aufschieberitis. Wer etwa das Ausfüllen ständig vor sich herschiebt, macht das vielleicht auch bei anderen Dingen so. Dann würde es sich lohnen, grundsätzlich das eigene Selbstmanagement zu verbessern. Und zu lernen, wie man Ziele so formuliert, dass Verstand und unbewusstes Gefühlssystem miteinander arbeiten. So eine «Frisch ans Werk»-Haltung lässt sich lernen, wie man auch eine neue Sprache oder ein Instrument lernen kann.

Welche Strategie empfehlen Sie?
Konkrete «Wenn, dann»-Pläne. Zum Beispiel: «Wenn ich am ersten Samstag im März gemütlich gefrühstückt habe, dann reserviere ich zwei Stunden für die Steuererklärung.» Diesen Vorsatz einfach aufschreiben und sich dabei auch die Situation bildlich vorstellen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, es zu tun, stark. Dafür gibts auch wissenschaftliche Belege.

Andere trauen sich nicht zu, die Steuererklärung auszufüllen.
Wer es wirklich nicht kann, sollte sich Hilfe holen. Es kann aber auch sein, dass «nicht können» vorgeschoben wird, weil man eben nicht will. Da hilft nur Ehrlichkeit sich selbst gegenüber.

Welche Wege bleiben dann?
Entweder man motiviert sich, denkt sich zum Beispiel eine Belohnung aus. Oder man entscheidet sich bewusst dafür, die Arbeit an einen Spezialisten abzugeben. Wem die Arbeit zu langweilig ist, kann sich auch überlegen, eine Steuerparty zu machen. Sich mit Freunden zu treffen, um die lästige Pflicht gemeinsam zu erledigen – und um nachher das Erreichte ausgiebig zu feiern.

Und wem der Papierkram über den Kopf wächst?
Bei komplizierten, zeitaufwendigen Steuererklärungen kann man sich die Arbeit in Etappen aufteilen. Schon im Dezember anfangen, die Dokumente zu sammeln. Dann ist das Ausfüllen keine so grosse Sache mehr.

* Caroline Theiss ist Selbstmanagement-Trainerin und Motivationsexpertin.

Alles zur Steuererklärung

Ende März wird wieder die Steuererklärung fällig. BLICK beantwortet die wichtigsten Fragen rund ums Thema.

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