Seit fast einem Jahr schon leiden Hotellerie und Gastronomie unter der Corona-Krise. Viele Betriebe laufen auf dem Zahnfleisch, haben ihre Reserven aufgebraucht. Tausende Angestellte sind auf Kurzarbeit. Oder haben ihren Job verloren. Die Lage wird von Monat zu Monat dramatischer.
Da sind kreative Ideen gefragt. Und so eine hatten die Geschwister Martina und Domenic Zogg vom Hotel Arnica in Scoul GR, wie die «Hotel Revue» berichtet. Ihr «Problem»? Als Hotel Garni haben sie keine eigene Küche. In normalen Zeiten keine Sache. Die Betreiber haben ihren Gästen jeweils einen Tisch in einem der Restaurants im Ort organisiert.
Täglich ein 3-Gang-Menu
Doch dies wurde immer schwieriger, weil ein Betrieb nach dem anderen wegen der strengen Corona-Bestimmungen schliessen musste. Die beeiden sassen zusammen, und fragten sich, ob sie ihr Hotel schliessen müssen. Das mussten sie nicht. Sie haben sich Verstärkung in Zürich geholt und kurzfristig ein Pop-up-Restaurant im Haus eröffnet.
«Innerhalb weniger Tage konnten wir eine Zusammenarbeit mit der Wirtschaft Neumarkt aus Zürich auf die Beine stellen. Das Neumarkt Team ist kurzfristig in die Berge gezogen - dank ihnen können wir unseren Gästen täglich ein 3-Gang-Menu mit einer Fleisch- oder vegetarischen Variante anbieten», schreiben die beiden auf der Homepage des Hotels.
«Wir haben einiges ausgeliehen»
Das Ganze war ein Abenteuer. «Wir haben unsere Frühstücksküche in fünf Tagen zu einer improvisierten Gastroküche umgebaut», erzählt Domenic Zogg der «Hotel Revue». Er benötigte Kühlschränke, Gefrieranlagen, einen Steamer, einen Induktionsherd und ein Wärmerechaud. «Viele Geräte konnten wir in so kurzer Zeit gar nicht erwerben. Und so haben wir einiges ausgeliehen», sagt Zogg.
Die Gäste des Hotels Arnica erhalten nun drei Tage vor ihrem Aufenthalt die Menüauswahl des Anreisetages. (pbe)