Die Agrargenossenschaft Fenaco erhöht die Löhne 2023 um 2,6 Prozent. Das setzt sich aus einer um 1,5 Prozent höheren Lohnsumme und einer Einmalzahlung von 800 Franken zusammen. Zudem reduziert Fenaco in verschiedenen Unternehmensteilen die Wochenarbeitszeit um eine Stunde.
Den Mindestlohn erhöht der Detailhändler und Produktionsmittellieferant auf 4000 Franken im Monat, wie er am Donnerstag mitteilte. Die Referenzlöhne nach zwei- bis vierjähriger Berufslehre stiegen um je 200 Franken auf 4200, 4300 und 4400 Franken.
Arbeitszeitverkürzung und Lohnsumme
Von der um 1,5 Prozent erhöhten Lohnsumme entfallen 1,3 Prozent auf individuelle Lohnerhöhungen, der Rest auf ausserordentliche Anpassungen wie Beförderungen, Stellen- oder Funktionswechsel. Die 800 Franken Einmalprämie sind den Angaben zufolge als Ausgleich der Inflation gedacht. Wie Fenaco schrieb, steigern die Massnahmen inklusive der Arbeitszeitverkürzung die Lohnsumme um 3,3 Prozent. Das ist mehr als bloss ein Ausgleich für die Teuerung.
Die Gewerkschaften Unia und Syna bezeichneten die Lohnverhandlungen mit Fenaco nach zwei Runden als gescheitert. Trotz Rücklagen in Milliardenhöhe sei das Unternehmen nicht bereit, die Teuerung und die Erhöhung der Krankenkassen auszugleichen. Die Gewerkschaften hatten eine Erhöhung aller Löhne um fünf Prozent und eine Einmalprämie für die vergangenen Krisenjahre gefordert.
Fenaco beschäftigt laut eigenen Angaben über 11'000 Mitarbeitende. Sie gehört 165 Landi-Genossenschaften mit etwa 44'000 Mitgliedern, gut die Hälfte davon Bäuerinnen und Bauern. Zu Fenaco gehören unter anderem die Detailhändler Landi und Volg, die Erdölfirma Agrola, der Getränkehersteller Ramseier sowie zahlreiche weitere Unternehmen. 2021 setzte Fenaco 7,4 Milliarden Franken um, einen neuen Rekord.
In den letzten Tagen gab bereits Coop eine Meldung zur Lohnrunde durch. Coop-Angestellte erhalten im kommenden Jahr zwei Prozent mehr Lohn. Obendrauf gibts Einkaufsgutscheine. (SDA/uro)