Der Wirtschaftsaufschwung ist da – früher und stärker als bislang erwartet. Nach einem dem Pandemiejahr stehen alle Zeichen auf Wachstum. Davon geht die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) aus.
Die Forscher prognostizieren, dass das Vorkrisenniveau bereits im laufenden zweiten Quartal überschritten wird. Sie hat ihre Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandprodukt (BIP) im laufenden Jahr 2021 auf 4,0 Prozent angehoben.
Zurück auf dem Pfad
Für das Jahr 2022 geht die KOF dann von einem Wachstum von 2,8 Prozent aus. Dies sei zwar etwas weniger als im laufenden Jahr, aber noch immer ein überdurchschnittlicher Wert, wird betont.
Der Grund? «Die deutliche Verbesserung der epidemologischen Lage.» Diese habe es den Regierungen in der Schweiz und in wichtigen Absatzländern erlaubt, die Coronamassnahmen früher als erwartet zu lockern. Dies lasse insbesondere den Konsum ansteigen.
Somit werde die Schweizer Wirtschaft im Verlauf des nächsten Jahres fast wieder auf jenen Wachstumspfad zurückkehren, der vor Eintreten der Corona-Krise erwartet wurde. Der langfristige Wertschöpfungsverlust durch die Pandemie würde dann laut den KOF-Ökonomen gering ausfallen und bliebe auf einige besonders von der Pandemie betroffene Branchen beschränkt.
Restrisiko: Virusmutationen
Mit ihrem Optimismus ist die KOF nicht alleine. Die meisten Prognoseinstitute erwartet aktuell für das laufende Jahr einen BIP-Anstieg von rund 3,5 bis 4 Prozent. Letztmals hatte die Schweiz in den Boomjahren vor der Finanzkrise solche Wachstumsraten gesehen.
Gleichwohl sei eine erhöhte Inflation und entsprechenden Schritte von Notenbankern in aller Welt ein Prognoserisiko, räumt die KOF ein. Insbesondere für die USA sei dieses Risiko «relevant».
Voraussetzung für das Eintreffen der Prognosen sei auch, dass dank der Impfkampagnen die verbliebenen Corona-Einschränkungen in den nächsten Monaten schrittweise aufgehoben werden können, heisst es. Allfällige Virusmutationen blieben somit ein Risiko für die Vorhersage. (SDA/gif)