In Graz (A) hat ein Prozess begonnen, der weit über die Landesgrenzen von Österreich für Aufsehen sorgt. Zwei Dutzend Bierbrauer stehen vor Gericht. Ihnen wird vorgeworfen seit 2009 Zehntausende Liter frisches Bier abgezweigt und dann unter der Hand an Kollegen und Gastwirte verkauft zu haben, wie Kurier.at berichtet. Damit haben sie einen Millionenschaden angerichtet.
Ihre Masche: Das Bier – meist der Sorte Puntigamer – haben sie als «Produktionsfehler» bezeichnet und dann Kisten voller Flaschen oder Paletten voller Dosen einfach als «Bruchware» oder «Produktionsfehler» abgebucht. Solche Waren dürfen sie abends in geringen Mengen nach Hause nehmen und konsumieren.
400 Euro Zusatzverdienst im Monat
Doch statt pro Abend vor dem Fernseher ein Bierchen zu trinken, hatten die Brauerei-Mitarbeiter das grosse Geld vor Augen. Sie wurden im Laufe der Jahre immer gieriger. Zuletzt kamen Zehntausende Liter Bier zusammen. Die Brauer und Lagermitarbeiter richteten mit ihrem Tun einen Schaden in Höhe von 1,7 Millionen Euro an. Monatlich sollen pro Täter 400 Euro monatlich herausgesprungen sein.
Erwischt wurden die Männer im Alter zwischen 39 und 64 Jahren, als sich Mitarbeiter bei der Direktion gemeldet hatten. Den Dieben wurde dann eine Videofalle gestellt. Auf den Filmen konnte man sehen, wie sie Tag für Tag und ohne schlechtes Gewissen kistenweise Bier aus dem Firmenareal abtransportiert und auf dem Parkplatz in ihre Autos geladen haben. Nun drohen ihnen mehrjährige Haftstrafen wegen schwerem oder gewerbsmässigem Diebstahls und Hehlerei. (pbe)