Giganten der Meere rosten vor sich hin
Der unheimliche Friedhof der Kreuzfahrtschiffe

In der Türkei wird ein Kreuzfahrtschiff nach dem anderen verschrottet. Grund ist die Corona-Krise, wegen der viele Betreiber kurz vor dem Aus stehen.
Publiziert: 29.04.2022 um 18:11 Uhr
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Aktualisiert: 30.04.2022 um 09:25 Uhr
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Fast fabrikneue Kreuzfahrtschiffe warten in der Türkei auf ihre Verschrottung.
Foto: Getty Images

Die türkische Hafenstadt Aliaga ist ein Symbol für die Corona-Krise, die auch die Kreuzfahrtbranche mit voller Wucht getroffen hat. Viele Reedereien stehen kurz vor dem Aus, andere sind bereits pleite. Das zeigt sich im grossen Abwrackhafen. In den letzten zwei Jahren wurden dort sogar Schiffe verschrottet, die eben erst vom Stapel gelaufen sind.

Die dortige Ansammlung an Kreuzfahrtschiffen ist eine Seltenheit. Normalerweise werden im Hafen ausgediente Frachter und Containerschiffe verschrottet, wie das Portal travelbook.de berichtet. Als letztes grosses Kreuzfahrtschiff ist im April die Carnival Sensation einer US-Reederei in die Türkei gebracht worden. Das Schiff hat Baujahr 1993 und wurde 2009 noch aufwändig renoviert und erweitert.

Hafenbetreiber profitiert

2020 sind weltweit 13 Kreuzfahrtschiffe verschrottet worden, unter anderem auch in indischen Häfen. 2021 waren es deren neun. 2022 bisher bereits sechs Stück. Zum Vergleich: 2019 wurden nur zwei Kreuzfahrtschiffe aus dem Verkehr gezogen. Heimlicher Gewinner der Krise ist der Hafenbetreiber. Sein Umsatz ist im Vergleich zu vor Corona um 30 Prozent gestiegen. (pbe)

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