Milliarden für Laufschuhchefs, aber ...
Steuervogt profitiert kaum vom Börsenerfolg von On

Der Gang an die Wall Street von On war ein Erfolg. Auf 10 Milliarden Dollar Börsenwert wuchs die Zürcher Laufschuhfirma mit Weltruf. Die Stadt und damit der Steuerzahler haben von der Börsenparty aber kaum etwas, rein monetär betrachtet.
Publiziert: 25.09.2021 um 17:16 Uhr
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Mittwoch, 15. September: Die On-Aktie geht erstmals in den Handel. Die fünf Top-Manager machen Kasse. Caspar Coppetti, Martin Hoffmann, Marc Maurer, David Allemann und Olivier Bernhard (v.l.n.r.) an der Wall Street in New York.
Foto: keystone-sda.ch

Neben der Schweizer Börse SIX, in Zürich-West: Am Hauptsitz von On laufen die Fäden zusammen. Von hier aus steuert die angesagte Laufschuhmarke die internationale Expansion. Hier fieberten Angestellte mit, als On kürzlich zur Aktie an der Wall Street wurde.

Plötzlich bringt es das Unternehmen auf einen Börsenwert von 10 Milliarden Dollar! Besonders Kasse machten das Gründer-Trio: David Allemann (52), Caspar Coppetti (44) und Olivier Bernhard (53) – sie alle wurden zu Multi-Millionären. Um Hunderte von Millionen wuchs deren Kontostand. Ebenso bei Tennisass Roger Federer (40), der an der Laufschuhfirma beteiligt ist und eigene Sneaker-Kollektionen mitentwickelt.

Insgesamt springen 5 Millionen Franken raus

Für die Wohnsitzkantone und Wohngemeinden der insgesamt fünf Top-Manager von On fällt kaum etwas vom Geldsegen ab, berichtet der «Tages-Anzeiger» in seiner Printausgabe. Gemäss dessen Berechnungen belaufen sich die Steuern auf gut 5 Millionen Franken – ein Pappenstil im Vergleich zum Geldsegen aus dem Börsengang. Warum regnet es jetzt nicht viel mehr Geld für den Fiskus?, fragt die Zeitung.

On gibt dazu keine Auskunft unter Berufung auf die durch den Börsengang verpflichtete Stillhalteperiode. Auch die kantonale Finanzdirektion gibt keine Details preis. Steuergeheimnis. Via Unternehmenssteuern schenkt der On-Börsengang jedenfalls nicht ein. Bis auf einen kleinen Gewinn im Vorjahr hat die Laufschuhmarke bislang Verluste eingefahren.

Interessanter ist der Börsengang für den Bund. 6 Millionen Franken betrage die Emissionsabgabe auf die neu ausgegebenen Aktien. Börsenparty und Geldsegen für Fans und Aktionäre, lange Gesichter sucht man in Zürich aber vergebens. Gegenüber dem «Tages-Anzeiger» sagt die Finanzdirektion: «Es ist ein Zeichen der Innovationskraft des Standorts, wenn ein Zürcher Start-up Erfolge erzielt.» (uro)

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